Reise

Golfen am Bodensee: Das deutsche Golferparadies!

See-Spiele: Golfen am Bodensee

Hätten Sie’s gewusst? An Deutschlands größtem See gibt’s gleich vier Plätze innerhalb von nur 30 Minuten Fahrzeit. Golfen am Bodensee ist also sehr vielseitig. Golf Magazin fuhr – rein elektrisch angetrieben – hin und sah sich am »Schwäbischen Meer« nachhaltig um.

Auf an Bodensee! Ein Gedanke, der Jahr für Jahr von immer mehr Touristen in die Tat umgesetzt wird. Neben den vielen Tagesausflüglern registriert die Region rund um Deutschlands größten See eine stetig wachsende Zahl an Urlaubern, die hier auch länger Ferien machen wollen. Knapp 3,2 Millionen Übernachtungen wurden 2019 in Baden-Württemberg im Bodenseeraum gezählt, dabei war sogar ein leichter Rückgang im Vergleich zum Rekordjahr 2018 zu verkraften.

Wie die Bilanz in diesem Jahr ausfallen wird, ist natürlich noch nicht absehbar – positiv dürfte aber sicherlich sein, dass Heimaturlaub ja mehr denn je gefragt ist. Die Vorteile dieser Region sind ja hinlänglich bekannt: mildes Klima, eine bezaubernde, hügelige Landschaft mit zahllosen Apfelbäumen (schätzungsweise jeder dritte deutsche Apfel soll vom See stammen) und großen Weinfeldern, die Nähe zu den Bergen und natürlich der See selbst.

Das »Schwäbische Meer«

Ja, der Bodensee ist ein wahrlich großes Gewässer. 536 Quadratkilometer beträgt seine Fläche, damit ist er der drittgrößte See in ganz Mitteleuropa. Kein Wunder also, dass er gerne auch als »Schwäbisches Meer« bezeichnet wird. Und eigentlich gibt es drei Teile: den großen Obersee, von Bregenz bis Meersburg, sowie die beiden »Finger«, den Überlinger See und den Untersee, der von Konstanz bis nach Stein am Rhein bzw. Radolfzell reicht.

Anrainerländer sind Österreich, die Schweiz und Deutschland. Baden-Württemberg hat mit einer Uferlänge von rund 155 Kilometern den größten Anteil – nicht nur in Deutschland, sondern auch im Vergleich zu den Nachbarländern. Und hier im »Ländle« befinden sich auch die meisten Golfplätze, die in Seenähe liegen. (In der bayerischen Ecke sind mit Bodensee Weissensberg und Lindau-Bad Schachen ebenfalls noch zwei veritable Anlagen zu finden.)

Golf Magazin blieb aber bei diesem Elektro-Roadtrip in Baden-Württemberg und besuchte vier Golfplätze auf der Westseite. Als Ausgangspunkt hierfür drängt sich übrigens die Gemeinde Radolfzell auf: direkt am See gelegen, mit gut 30.000 Einwohnern gemütlich-überschaubar – und alle vier Plätze sind in nur 15 bis 25 Minuten Fahrzeit erreichbar. Ideal für jegliches elektrisch-betriebenes Fahrzeug.

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Fesches E-Mobil – der »Taycan 4S« von Porsche

Apropos nachhaltig fahren: Die Reise im Porsche »Taycan 4S«, dem ersten rein elektrisch angetriebenen Sportwagen der Zuffenhausener, war äußerst angenehm und von vielen positiven und überraschenden Momenten begleitet. Hochgestreckte Daumen, anerkennendes Nicken, dazu zahlreiche, immer freundlich interessierte Gespräche über das Auto und sein Fahrverhalten und natürlich die Reichweite samt Beschleunigung sowie die markante hellblaue Farbe sorgten für Augenblicke, die Autofahrer vielleicht nicht so oft erleben dürften.

Sollte man Sorge haben, die werksseitig angegebene Reichweite von über 400 Kilometern würde nicht reichen, ist dies unbegründet. Die gut 260 Kilometer lange Strecke ab München absolvierte der Wagen im »Normal«- oder »Range«-Modus problemlos. Und wenn man ab und zu der Verlockung nicht widerstehen kann, und mal etwas flotter als üblich unterwegs ist, helfen inzwischen die Schnellladestationen von Ionity, die gut alle 100 bis 150 km an den Autobahnen zu finden sind. Kurz rausfahren, einen Kaffee trinken, und schon nach 20 Minuten ist der Akku wieder geladen.

Was ist das für eine schöne Kombination: Eine Fahrt in einem schicken Auto der ikonischen Marke aus dem Ländle im Ländle. Dazu kommt noch das beruhigende Gefühl, keine klimaschädlichen Emissionen herauszublasen. Und auf der chronisch überlasteten B31 von Lindau Richtung Überlingen gibt’s dann auch noch viel Zeit, die Sehenswürdigkeiten, wie z.B. die grandiose Barockkirche Birnau mit ihrem sensationellen Panoramablick über den Bodensee, im Vorbeirollen in Ruhe zu betrachten.

Birnau ist nur einer der vielen Anlaufpunkte, die Touristen an den See locken. Golf gehört aber definitiv noch nicht dazu. »Dass Menschen hier zu uns kommen, um einen Golfurlaub zu machen, ist eher die Ausnahme, um nicht zu sagen, eine Seltenheit. Wir haben hier sicher noch Aufholbedarf«, sagt beispielsweise Colin Piltner, Clubmanager im GC Schloss Langenstein, stellvertretend für die vier Anlagen. Ein attraktives Ziel ist die Gegend für Golfer allerdings durchaus, denn Abwechslung ist geboten.

Vielfältiges Golfen am Bodensee

Die vier Plätze bieten ganz unterschiedliche Ansätze. Vom schottisch angehauchten und offenen Platz in Steisslingen über das feine Parkland-Golf in Konstanz und das edle, großzügig angelegte Areal in Langenstein bis hin zum »normalen« Golfclub in Überlingen. Die größten golferischen Herausforderungen sind in Konstanz zu finden, schlicht und ergreifend deshalb, weil der Parcours an nahezu allen Bahnen von Bäumen eingerahmt ist und die Schläge einfach sitzen müssen.

Das Kontrastprogramm dazu bietet der andere Platz mit Seeblick. In Owingen-Überlingen kann an nahezu jeder Bahn zum Driver gegriffen werden, die Fairways waren bei unserem Besuch Mitte Juli richtig breit und luden einfach zum »Ballern« ein. Das macht Spaß, und so ist der Kurs dort sicherlich einer, der eine entspanntere Runde möglich macht.

Und die beiden anderen Golfanlagen? Sind interessanterweise nur fünf Fahrminuten auseinander und nahezu gleich alt. Der Ansatz ist jedoch ein völlig anderer. In Schloss Langenstein wurde auf satten 110 Hektar ein Club geschaffen, der ursprünglich mal als deutsches Valderrama gedacht war. Entsprechend üppig ist alles angelegt. Gleich zwei große Driving-Ranges, viel Platz für Übungsanlagen aller Art, ein öffentlicher 9-Löcher-Kurzplatz, dazu ein charmanter Halfway-Kiosk, ein richtiger Caddiemaster und ab dem kommenden Jahr auch eine »Tankstelle« für E-Autos sind nur einige Beispiele, die den Club nicht nur vom nahegelegenen Nachbarn, sondern auch von vielen anderen Anlagen in Deutschland unterscheiden.

In Steisslingen hingegen entwarf der renommierte Architekt Dave Thomas einen Platz, der deutlich offener ist, zahllose Bunker (zum Teil mit Holzbohlen versehen) sowie viele kleine Kuppen und Hügel aufweist. »Ein Stück Schottland am Bodensee«, so wirbt der Club, und so ganz daneben liegt man mit der Einschätzung sicher nicht. Auch hier gibt’s einen öffentlichen Kurzplatz mit sechs Bahnen, und so bietet sich eine weitere Gelegenheit, mit der eventuell noch nicht golfaffinen Familie erste Anläufe zu unternehmen.

Schweizer Spieler

In Steisslingen herrschte an einem sonnigen Montag übrigens schon um 9 Uhr reger Betrieb, was nicht zuletzt mit den zahlreichen Schweizer Gastspielern zu tun hat, die diese Region regelmäßig für ihre Runden besuchen. Zudem sind viele Eidgenossen auch Mitglieder in den grenznahen Clubs. In Langenstein und Konstanz sind dies gar rund 40 Prozent – beachtlich. Doch im Vergleich zu einer Mitgliedschaft in der Schweiz sind die Beiträge hierzulande deutlich preisgünstiger.

Nicht zuletzt deshalb, weil die Golfer aus dem Nachbarland so zahlreich sind, hörten wir beim Golf Journal-Besuch auch nur überschaubare Klagen über die wirtschaftliche Lage. Man sei ganz gut durchgekommen, vor allem, seit die Grenze wieder offen sei. Sicherlich werde es wirtschaftlich gesehen ein blaues Auge geben, aber eher ein leicht blaues, hieß es unisono.

Doch natürlich sind auch Gäste, die nicht Schweizer Staatsbürger sind, hier am Überlinger und Untersee immer herzlich willkommen, und das darf wörtlich genommen werden. Überall herrschte eine lockere, entspannte und freundliche Atmosphäre – wie schön in diesen Zeiten, die ja nicht von Entspannung geprägt sind. Und noch ein Grund mehr, sich eine Reise an den Bodensee zu überlegen. Natürlich zum Golfen!

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GM-TOP 5

Reichenau: Die Insel zählt seit 20 Jahren zum Weltkulturerbe der UNESCO. Das beeindruckendste Bauwerk ist sicher das Münster St. Maria und Markus im Ortsteil Mittelzell, das auf eine weit über tausendjährige Geschichte zurückblicken kann. Aber auch sonst lohnt ein Ausflug auf das hübsche, nur gut 20 km von Radolfzell entfernte Eiland.

Konstanz: Die größte Stadt am See lockt nicht nur mit viel Flair, sondern auch mit einer charmanten Altstadt. Mit netten Geschäften und Lokalen sowie zahlreichen historischen Gebäuden, zu denen auch das gut 1.400 Jahre alte Münster gehört (wer die gut 200 Stufen des Münsterturms hinaufgeht, erhält einen tollen Blick über die Stadt). Von 1414-1418 fand in der heutigen Universitätsstadt das Konstanzer Konzil statt, an dessen Ende die Wahl und Amtseinführung von Papst Martin V. stand.

Wassersport: Baden, Segeln, Surfen, Tauchen, Angeln: Wo so viel Wasser ist, sind natürlich auch die entsprechenden Sportarten groß im Angebot. Rund um Radolfzell wird das Gewässer im Sommer um die 21 Grad warm. Ein Sprung ins kühlende Nass ist fast schon Pflichtprogramm.

Meersburg: Mal abgesehen davon, dass eine Fahrt mit der Fähre irgendwie immer eine kleine Besonderheit ist, lohnt die gut 15 Minuten dauernde Überfahrt von Konstanz auf die andere Seite – auch, weil man ein wenig von den Dimensionen des Sees erahnen kann. Im schönen Meersburg selbst sind mit der Burg, dem Neuen Schloss und einer Gedenkstätte für die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff gleich mehrere interessante Anlaufpunkte für Touristen.

Kultur & Einkaufen: Ein wahrlich spektakuläres Museumsgebäude ist in Singen zu finden, direkt am Berg Hohentwiel, nur 20 Minuten von Radolfzell. Im MAC Museum Art & Cars wird auf spannende und spektakuläre Art und Weise moderne Kunst mit tollen Autoklassikern verbunden (museum-art-cars.com).Und wer nach viel Kultur günstig shoppen will, wird in Radolfzell fündig. Die Traditionsmarke Schießer hat hier ihren Stammsitz und da darf ein Fabrikverkauf ja nicht fehlen. Rundherum befinden sich gleich mehrere Factory-Outlets (u.a. Brax, Gerry Weber, Levis, Nike) und zudem auch noch gibt’s noch das Seemaxx Outlet Center mit Shops mehrerer bekannter Marken.

Platz für Bag und Trolley

Wenn Golf Magazin in Deutschland auf Reisen geht, dann sind wir, wie ein Großteil unserer Leser, meist mit dem Auto unterwegs. Und da wir uns ja schon länger intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit im Golf auseinandersetzen, wollen wir auch dabei künftig vermehrt darauf achten, uns möglichst umweltfreundlich zu bewegen.

Für die Fahrt an den Bodensee konnten wir auf den rein elektrisch angetriebenen »Taycan 4S« von Porsche zurückgreifen. Die dritte und jüngste Version der Sportlimousine bildet nun den Einstieg in die Modellpalette der Elektro-Autos aus Stuttgart-Zuffenhausen. Das neue Modell ist mit zwei Batteriegrößen erhältlich und leistet mit der »Performance-Batterie« bis zu 390 kW (530 PS) oder mit der »Performance-Batterie Plus« bis zu 420 kW (571 PS).

Um es gleich zu sagen, die Reise im »Taycan 4S« war ein Genuss, auch wenn man sich mit einer Schaltung am Armaturenbrett erst einmal ganz kurz zurechtfinden muss. In puncto Optik überzeugt das klare Auftreten, man sieht sofort, dass es sich um einen Porsche handelt – im Innern beeindruckte das Infotainment-Display (10,9 Zoll groß), und die Sitze vermittelten, dass man in einem Sportwagen sitzt, in dem vier Personen problemlos Platz finden. Als hilfreich und beruhigend erwies sich anfangs die Reichweitenanzeige in Kombination mit der Landkarte, die über mögliche Ladegelegenheiten informiert.

Und, wichtig für Golfer: In den Kofferraum passen sowohl Bag (inkl. Hölzer), ein zusammengeklappter Trolley sowie eine kleine Reisetasche. Zudem befindet sich im Frontbereich ein weiterer Stauraum für ein kleines Köfferchen. In Deutschland beginnen die Preise übrigens bei 105.607 Euro – einschließlich Mehrwertsteuer.

Golfen am Bodensee: Die Plätze

Schloss Langenstein – Der Country Club

Keine Frage, schon allein die Anfahrt beeindruckt. Das große, direkt am Platz gelegene Schloss, die großen Ranges usw. Hier wurde wirklich großzügig geplant und gebaut. Während der ersten Neun sind vor allem die lange Bahn 2 sowie das interessante, kurze und tief unten liegende Par 3 mit 117 Metern (Loch 7) mit tollem Blick auf den imposanten Prachtbau der Grafen Douglas auffällig, ehe es dann auf der 8 eine harte Nuss zu knacken gilt. 343 Meter geht es den Hang hinauf, und wer auf dem nach rechts abfallenden Fairway nicht gut genug links anhält, kann das Par eigentlich vergessen.

Die Löcher 12 bis 14 verlaufen um einen See, hier herrscht Naturidylle pur. Spannend ist die 15, ein 505 Meter langes Par 5 mit zwei Fairways. Der Drive sollte schon 190 Meter lang sein, um das erste Wasserhindernis zu überwinden, und der zweite Schlag nach links über den Bach muss ebenfalls lang und präzise sein, sonst folgt unweigerlich ein Bogey oder mehr. An den beiden Schlusslöchern spielt man dann – mit einem tollen Blick – unterhalb des Schlosses. Golf Magazin-Tipp: Da zum Teil lange Wege zu absolvieren sind, sollte man sich gut überlegen, den Platz per pedes zu absolvieren.

78359 Orsingen-Nenzingen, Schloss Langenstein 16; Tel. 0774/5 06 51, schloss-langenstein.com; 18 Löcher, 5.983/5.268 Meter (H/D); Par 72, CR 71,9/74,1 Slope 132/131; Greenfee: 75 Euro (ab 15 Uhr: 65 Euro), Fr-So 105 Euro (ab 17 Uhr: 75 Euro)

Schloss Langenstein – Der Country Club
ANSPRUCH             14 von 24
ZUSTAND                11 von 12

DESIGN                    20 von 24
KULISSE                  11 von 20
SERVICE                  14 von 15
BONUS                     0 von 5
INDEX:                     1,20 / 1,39

Golfen am Bodensee: GC Owingen-Überlingen

Par 73 auf etwas mehr auf 6.100 Metern – da ist es schon von Vorteil, wenn man den Ball gut vom Abschlag nach vorn bringt, denn Länge ist hier definitiv hilfreich. Und alle, die gerne ihren Driver einsetzen, kommen auf dieser Anlange voll auf ihre Kosten, nicht zuletzt deshalb, weil die Fairways beim GJ-Besuch richtig breit waren. Lediglich an Bahn 3 droht rechts schnell das Aus. Sehr spannend sind jeweils die Schlusslöcher der beiden Halbrunden, deren Grüns werden vom selben Teich bestens verteidigt. Die 9 ist ein 471 Meter langes Par 5, die 18 ein kurzes Par 4 mit 289 Metern.

Und da wäre ja noch dieser Ausblick! Grandios am Abschlag 11 – hier sollte man sich kurz Zeit nehmen und das tolle Panorama mit See, Landschaft und Bergen im Hintergrund genießen. Und anschließend einen satten Drive den Hügel hinunterjagen (rechts bleiben!), dann braucht‘s nur noch ein Wedge ins Grün. Ähnlich schön sind die Ausblicke auch den Tee-Boxen der 14 und 18. Die Clubgastronomie ist einem separaten Gebäude untergebracht – und auf der hübschen Terrasse schmeckt das erste Getränk irgendwie noch besser.

88696 Owingen, Hofgut Lugenhof; Tel. 07551/8 30 40, golfclub-owingen.de; 18 Löcher, 6.179/5.570 Meter (H/D); Par 73, CR 72,9/75,7, Slope 133/131; Greenfee: 80 Euro, Fr-So 90 Euro

Golfclub Owingen-Überlingen

ANSPRUCH             13 von 24
ZUSTAND                11 von 12
DESIGN                    19 von 24
KULISSE                  11 von 20
SERVICE                  9 von 15
BONUS                     0 von 5
INDEX:                     0,89 / –

Golfen am Bodensee: Golfplatz Steisslingen

Weitgehend offen, zahlreiche Bunker, von denen viele mit Holzbohlen versehen sind, dazu auch in diesem Sommer richtig trockene Fairways vermitteln in der Tat ein schottisches Flair, von dem die Anlage in der Eigenwerbung spricht. Auch hier geht’s bei einigen Bahnen rauf und runter – speziell von Loch 2 bis 7 sind einige Höhenmeter zu überwinden. Wasser (und auch Bäume) kommen auf dem vom bekannten Golfarchitekten Dave Thomas entworfenen Platz auf den zweiten Neun ins Spiel.

Und zum Ende hin wird’s dann auch richtig herausfordernd, denn sowohl die Bahnen 15 (516 Meter, Par 5) als auch 16 (387 Meter, Par 4) verlangen zwei Schläge über einen Wassergraben. Hier gilt es, sich richtig einzuschätzen: Ablegen oder aber einen langen und genauen Schlag anbringen, will hier gut überlegt sein – zumal an der 16 noch ein großer Baum mitten im Fairway die Landezone einschränkt. Auch die beiden Schlusslöcher sind bestens gelungen. An der 18 (Par 5) ist mit einem gelungenen Abschlag auf das nach rechts abfallende und unten liegende Fairway die halbe Miete fürs finale Par erledigt, auch weil die ondulierten und gepflegten Grüns spurtreu sind.

78256 Steisslingen-Wiechs, Brunnenstraße 4b; Tel. 07738/93 91 20, golfplatz-steisslingen.de; 18 Löcher, 5.780/5.085 Meter (H/D); Par 71, CR 70,8/72,3, Slope 125/127; Greenfee: 65 Euro, Fr-So 85 Euro

Golfplatz Steisslingen

ANSPRUCH             11 von 24
ZUSTAND                9 von 12
DESIGN                    22 von 24
KULISSE                  11 von 20
SERVICE                  8 von 15
BONUS                     0 von 5
INDEX:                     1,06 / –

Golfen am Bodensee: GC Konstanz

Bäume, Bäume und nochmals Bäume. Im edlen und traditionsreichen GC Konstanz (Gründungsjahr: 1965), dessen erste Neun aus der Feder des legendären Bernhard von Limburger stammen, gibt’s richtig feines Parklandgolf. Dementsprechend sind genaue Schläge fast durchgehend gefordert. Noch dazu geht es auf dem hügeligen Gelände mitunter extrem rauf und runter. Beispielhaft seien hier die Löcher 3, 13 bis 15 und 17 genannt. Bedeutet für die Runde, dass man immer wieder aus einer Schrägstellung schlagen muss. Aber dieser Sport lebt ja von Herausforderungen. Etwas »Entspannung« in dieser Hinsicht bieten hier die Spielbahnen 6, 9 und 10 sowie die 18. Hier kann der Drive auch mal ein paar Meter aus der Richtung fliegen. Was gut ist, denn das Schlussloch ist mit 510 Metern auch das längste. Auf dem Grün genießt man einen grandiosen Blick auf den Überlinger See, eine Fortsetzung dieser tollen Aussicht gibt‘s dann auf der Restaurant-Terrasse.

Eine wunderschöne Anlage mit großzügigen Übungsmöglichkeiten und gut gepflegten Fairways, ein paar Grüns und Abschläge konnten da aber beim GJ-Besuch leider nicht mithalten. Das dürfte aber nur von kurzer Dauer sein, daher: unbedingt hinfahren!

78476 Allensbach-Langenrain, Hofgut Kargegg; Tel. 07533/9 30 30, golfclubkonstanz.de; 18 Löcher, 5.943/5.125 Meter(H/D); Par 72, CR 71,1/72,2, Slope 139/130; Greenfee: 90 Euro, Fr-So 110 Euro (ab 17 Uhr: 63 bzw. 79 Euro)

Golf-Club Konstanz

ANSPRUCH             11 von 24
ZUSTAND                10 von 12
DESIGN                    17 von 24
KULISSE                  16 von 20
SERVICE                  11 von 15
BONUS                     0 von 5
INDEX:                     0,82 / 1,17

Golf Journal-Reiseführer: Bodensee – der Untersee

Hotels

Am großen See finden sich schier unzählige Übernachtungsmöglichkeiten für Touristen, in nahezu jeder Preisklasse. Für die von Golf Magazin gespielten Plätze ist Radolfzell ein idealer Ausgangpunkt, alle Anlagen sind in weniger als 30 Minuten erreichbar. Golf Magazin nächtigte im AquaTurm, einem spektakulären Hotel, das im ehemaligen Wasserturm von Radolfzell untergebracht ist. Von hoch oben liegenden Zimmern und dem Frühstücksraum hat man einen tollen Blick auf die Stadt und den See. Das Haus achtet zudem in allen Bereichen auf möglichst wenig Energieverbrauch. Es bietet darüber hinaus eine kostenfreie Lademöglichkeit für Elektro-Autos (ÜF/DZ 155 Euro). Weitere Hotels im großen Beherbergungsangebot rund um die Stadt sind z.B. das K99, das mit vielen Clubs Greenfee-Vereinbarungen hat (ÜF/DZ ab 145 Euro), oder das exklusive Hotel Bora mit großem Spa-Bereich (ÜF/DZ ab 255 Euro).

Restaurants

Hier gibt’s natürlich viel Fisch, in jeder Ortschaft ist diesbezüglich reichlich Auswahl. Und in Baden-Württemberg gehören selbstverständlich Spätzle auf den Tisch. Einen sensationellen Blick über den See bietet das Strandcafé Mettnau im Osten von Radolfzell, dort werden vorwiegend saisonale Fisch- und Wildspezialitäten sowie regionaltypische Gemüsesorten gereicht. Im hübschen Ort Steisslingen wird die Küche im Hotel Sättele geschätzt, das nahe des kleinen Steisslinger Sees liegt. Und für Freunde der italienischen Küche bietet sich das Restaurant im Segelclub Moos an – auch hier mit viel Aussicht aufs Wasser.

Golfen am Bodensee

Nur wenige Fahrminuten von Konstanz entfernt, kann der Golfurlaub noch mit zwei nahegelegenen Kursen in der Schweiz erweitert werden. Die 18 Löcher in Erlen sind gut 20 Kilometer, die 27-Bahnen-Anlage in Lipperswill rund 15 entfernt.

GJ-Tipp

In Baden-Württemberg wird das Tempolimit in den Ortschaften penibel kontrolliert. Nicht nur, dass in vielen Gemeinden sogar nicht mal Tempo 50 gefahren werden darf, es gibt in fast jedem noch so kleinen Dorf Blitzautomaten. Also, besser an die Regeln halten, sonst drohen Zahlungen!

Anreise & Reisezeit

Anreise

Von München nach Radolfzell sind es gut 260 Kilometer, von Frankfurt rund 350. Erreichbar ist der Untersee von Norden aus am besten über die A81 bis nach Singen. Von dort aus sind es dann nur noch wenige Fahrminuten an den See. Wer tatsächlich fliegen will, sollte Friedrichshafen (FDH) auswählen.

Reisezeit

Vom Frühjahr bis in den Herbst reicht die Saison am See. Doch da das Klima in der Regel auch in den kühleren Jahreszeiten vergleichsweise mild ist, kann auf vielen Anlagen bis weit in den Oktober (teils Anfang November) problemlos gespielt werden. Aber: Vorsicht vor Nebel, der kann speziell im Herbst lange über dem See liegen.

Info

Nützliche Tipps für den Urlaub am See gibt’s unter:

golfland-baden-wuerttemberg.de

bodensee.eu

radolfzell-tourismus.de