Am zweiten Tag der 20. BMW International Open hat Golf-Shootingstar Martin Kaymer mit einem Birdie-Festival die Führung erobert und greift mit aller Macht nach dem ersten deutschen Sieg in München-Eichenried. Der 23-Jährige aus Mettmann spielte auf dem Par-72-Kurs mit einer lupenreinen 63 die beste Tagesrunde und hatte mit 131 Schlägen bei „Halbzeit“ gewaltige fünf Schläge Vorsprung vor den zweitplatzierten Verfolgern Benn Bargam (England) und Francois Delamontagne (Frankreich). Den Platzrekord verpasste Kaymer nur um einen Schlag.
„Das war so ein Tag, an dem einfach alles läuft“, sagte Kaymer. Der Shooting-Star demonstrierte dem begeisterten Publikum, zu was für einem Golf er in der Lage ist. Ihm unterlief auf den 18 Löchern kein einziges Bogey, startete gleich mit einem Birdie und legte unbeeindruckt vom eigenen Höhenflug an den Löchern 3, 6, 7, 9, 10, 11, 16 und 18 nach.
Hervorragend im Rennen lag auch der Stuttgarter Tino Schuster, der nach einer 68 mit 137 Schlägen hervorragender Vierter war. Schuster spielt derzeit mehr oder minder erfolglos auf der zweitklassigen Challenge-Tour, hat dort in sieben Turnieren gerade einmal 3801 Euro an Preisgelder gesammelt. Der Sieger in München kassiert 333.330 der insgesamt 2,0 Millionen Euro Preisgelder.
Kaymer, der am 20. Januar in Abu Dhabi seinen ersten Sieg auf der Europa-Tour gefeiert hatte, spielte auch am Freitag im Flight der Generationen gemeinsam mit Deutschlands bestem Golfer aller Zeiten, Bernhard Langer.
Langer im Schatten von Kaymer
Der 50 Jahre alte Anhausener blieb erneut im Schatten seines potenziellen Nachfolgers, spielte eine Par-72-Runde und schaffte wie Titelverteidiger Niclas Fasth (Schweden) mit 142 Schlägen zumindest den Cut. Langer lobte wie schon am Vortag seinen jungen Mitspieler: „Das hat wieder richtig Spaß gemacht, mit ihm zu spielen.“ Auf Kaymers Frage nach der Runde, was er besser machen könne, antwortete Langer: „Spiele konstant, dann gewinnst du hier mit zehn Schlägen Vorsprung.“
Selbst hat der zweimalige US-Masterssieger angesichts von neun Schlägen Rückstand auf Kaymer keine Chance mehr auf seinen ersten Sieg in München, dem er damit weiter erfolglos hinterherläuft.
Stark verbessert zeigte sich der mit einer 74 gestartete US-Tourspieler Alex Cejka (München/141). Der Lokalmatador spielte eine 67 und wahrte damit seine Chance auf eine Top-10-Platzierung. Ebenfalls am Wochenende noch dabei ist Amateur Stephan Gross Jr. (St. Leon-Rot/142). Unter den gescheiterten deutschen Teilnehmern befand sich auch der Ratinger Marcel Siem mit 147 Schlägen, der Kaymer ebenfalls lobte: „Der fliegt ja nur so über den Platz.“