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Schwingen, bis der Arzt kommt

Thomas Metelmann
Also, ich bin ja am liebsten das Skelett! Das ist nicht so persönlich, und wenn einem da verschiedene Pfeile aus den Knochen schießen, hat man die Illusion, es tue nicht weh. Und doch schadet es meinem Selbstverständnis und dem all derer, die bisher glaubten, einen passablen Schwung zu haben. Mit dem Wunschdenken ist es vorbei, seitdem es auch in Deutschland eine wissenschaftlich untermauerte Untersuchung gibt, die alle Zweifel und Ausreden beseitigt: Die Complete Golf Analysis der Golf BioDynamics Germany GmbH.

Deren Motto: „Dont guess – Measure!“ Was so viel bedeutet wie: Probiere nicht länger rum, sondern finde die enstcheidenden Fehler in deinem Golfspiel – und unternimm was dagegen! Wer aber will schon so gnadenlos auf seine Fehler hingewiesen werden? Ich, das Skelett. Auch ich schraube seit Jahren am Schwung herum, ohne vom 15er-Handicap herunterzukommen. Die Schläge werden nicht länger, sondern kürzer, was garantiert nicht am Material liegt. Jedenfalls nicht an dem, das wir in den Händen halten, wohl aber an dem ach so individuellen, das es in keinem Proshop gibt – dem eigenen Körper.

Also, ran an den Speck! Im Institut für Sport- und Bewegungsmedizin der Universität Hamburg werde ich in vier zentralen Bereichen durchgecheckt: Herz-Kreislauf-System, Flexibilität der Muskulatur, Haltungsanalyse des Rückens, Rumpfkraft. Das erfreuliche Ergebnis: Für meine 48 Jahre bin ich ganz ordentlich in Schuss. Allerdings: Der Rücken ist zu rund, und einige Muskeln sind verkürzt, worunter die Stabilität und Beweglichkeit des Körpers leiden. Beides kostet Länge.
Chef am weit über die Grenzen Hamburgs angesehenen Institut ist Professor Klaus-Michael Braumann. Der weiß aus eigener Erfahrung: „Jeder möchte hohe Schlägerkopfgeschwindigkeiten im Impact. Da aber oft die Stützmuskulatur der Wirbelsäule nicht ausreichend gekräftigt und flexibel ist, wenden viele Golfer Kompensationstechniken an, die langfristig zu gesundheitlichen Beschwerden führen können oder bestehende Probleme noch verschlimmern. Das muss nicht sein. Wenn man die körperlichen Schwachstellen aufgedeckt hat und der Körper für die Belastungen des Golfspiels optimal vorbereitet wird, kann man diesen wunderschönen Sport auch in hohem Alter noch schmerz- und beschwerdefrei genießen. Und besser spielen!“

Wer kann dazu schon „Nein“ sagen. Also, ab zur Golf Lounge in Hamburg, einem der Standorte von Golf BioDynamics Germany (GBD). Christine Dinse, die Geschäftsführerin, und Mike Bradley, der Head-Pro aus Bissenmoor, haben eine Abschlagbox vorbereitet – und präparieren nun mich. Mit einem Gurt werden Sensoren am Kopf, zwischen den Schulterblättern, am Kreuzbein und an der linken Hand (beim Rechtshänder) angebracht. Hinter mir steht eine kleine Kiste, die ein Magnetfeld aufbaut und ab sofort alles aufzeichnet, was ich so anstelle. Mike Bradley drückt mir ein Eisen in die Hand und sagt das, was alle Pros in dem Moment sagen: „Schwing mal ganz normal, ohne Stress.“ Ich schwinge, die Kugel fliegt, und der Rechner saugt pro Sekunde 240 Messdaten in den drei Ebenen auf.

Heraus kommen z. B. Grafiken wie mein „Skelett“. Tatsächlich kann man wählen, wie man sich und seinen Schwung sehen möchte: als Skelett, in Golfkleidung, von vorn, hinten oder sogar oben. Wichtiger als die Optik aber sind die Aussagen, und die sind nach der 3D-Schwunganalyse im Magnetfeld unbestechlich. Bei mir liest sich das in etwa so: Beim Ansprechen sind Hüfte, Schultern und Kopf zu weit nach vorn geneigt, beim Rückschwung dreht die Schulter nicht richtig auf. Überhaupt kippelt der Kandidat ein wenig vor sich hin – was entsprechende Folgen für den Durchschwung hat.
Was die Messdaten und viele weitere Grafiken ebenfalls zeigen: Im Abschwung kommt zuerst meine Hüfte (gut), dann aber sind die Hände schneller als die Schultern (schlecht). „Dadurch geht viel Länge verloren. Was schade ist, weil du grundsätzlich richtig Tempo drauf hast“, erläutert Mike. „Als Erstes kümmern wir uns mal um deine Ansprechposition.“

Mike gibt dem Rechner – und damit mir – mit entsprechenden Messwerten einen sogenannten „Korridor“ vor, ich dem sich gute Golfer bewegen. Verlasse ich den Bereich, ertönt ein markiges Piepen. Zunächst schrillt es permanent wie an der Kasse im Supermarkt. Nach einer Weile aber stehe ich so aufrecht, wie es sein soll – und die Kiste bleibt tatsächlich stumm! Der erste Schritt zum besseren Schwung!
Ein weiterer, ebenso wichtiger ist nach der GBD-Philosophie die besondere Golf-Fitness. Christine Dinse: „Nachdem alle Analysen gemacht wurden, bekommen unsere Kunden Übungen mit, die wissenschaftlich evaluiert sind, funktionieren und neben der Fitness auch ihren Schwung verbessern. Das konnten wir mit unseren Forschungen nachweisen.“

Ich werde mich demnächst wieder ins 3D-Feld und dem Piepen stellen. Und ich ziehe die Übungen durch, die man zu Hause, auf Reisen oder unter Anleitung der bundesweit agierenden GBD-Fitness-Trainer machen kann. Und im Spätherbst, nach dem Re-Test, werde ich Ihnen dann berichten, dass ich flexibler und besser geworden bin. Hoffentlich!

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.golfbiodynamics.de