In einer Sache sind sich die Tour-Pros einig: Es war keine Frage ob es passiert, sondern wann es passiert! Natürlich ist die Rede von dem ersten Corona-Fall auf der PGA Tour seit dem Neustart. Dabei sind die Vorkehrungen der PGA Tour extrem streng und jeder Spieler wird bei der Ankunft an einem neuen Spielort getestet. Auch Watney, dessen Test zunächst negativ ausfiel.
„Es ist wie im Zoo hier“
Aufgrund des negativen Testergebnisses zum Beginn der Woche war Nick Watney auch im Teilnehmerfeld der RBC Heritage und bestritt an der Seite von Vaughn Taylor und Luke List die erste Runde. Am Freitag meldete sich Watney freiwillig zu einem weiteren Corona-Test, der dann schließlich auch positiv zurückkam und dazu führte, dass Watney aus dem Turnier ausstieg und sich in Isolation begab. Die dafür vorgesehenen Krisenschritte der PGA Tour griffen sofort und in der Folge wurden elf engere Kontaktpersonen, darunter Watneys Spielpartner sowie der Spanier Sergio Garcia ebenfalls erneut auf das Corona Virus getestet. Die Ergebnisse waren alle negativ. Garcia befand sich unter den getesteten Personen, da er Watney in seinem Privatjet von der Charles Schwab Cup Challenge in Texas mit zur RBC Heritage in Harbour Town South Carolina mitgenommen hatte. Wie Watney sich das neuartige Corona Virus eingefangen hat ist indes unklar.
Justin Thomas mutmaßte allerdings, dass sich Watney eventuell bei einem Einkauf in Harbour Town angesteckt haben könnte. McIlroys Beobachtungen zufolge nahmen es die Menschen vor Ort nicht ganz so ernst mit den auch in den USA geltenden Corona-Beschränkungungen. „Nichts gegen Hilton Head aber die Menschen nehmen die Situation hier scheinbar nicht ernst. Es ist wie im Zoo. Überall sind Menschen, die Strände sind absolut überfüllt und in den Restaurants, an denen ich vorbeigefahren bin, war es auch überall voll. Für mich ist es keine Überraschung, dass hier viele Fälle gefunden werden“, sagte Thomas. “ Ich fühle mich sicher und würde nicht spielen, wenn das nicht der Fall wäre … Aber ich bewohne mit ein paar Spielern vor Ort ein Haus, das wir kaum verlassen und wir haben einen Koch. Wir limitieren die Kontakte, daher fühle ich mich sicher. Wie die anderen das handhaben haben wir nicht unter Kontrolle, aber Nick (Watney) hatte einfach Pech.“
Gab ein Fitnesstracker den Aufschluss über den ersten Corona-Fall?
Auch Rory McIlroy wurde zu der Situation befragt, da er sich kurz vor Beginn seiner zweiten Runde noch gemeinsam mit Watney auf einem Übungsgrün unterhalten hatte. Dabei gab McIlroy Aufschluss über den möglichen Schlüssel zur frühzeitigen Erkennung des Virus. „Nick hat mir erzählt, dass er morgens ungewöhnliche Atmungsaktivitäten in seinen WHOOP-Daten erkannt hat“, sagte McIlroy. „Viele von uns tragen dieses Armband und über die letzten Wochen haben wohl verschiedene Studien gezeigt, dass wenn die Atmung in der Nacht um zwei oder drei Mal nach oben geht, dann ist das eine Art Wink mit dem Zaunpfahl, dass etwas nicht stimmt.“ WHOOP ist ein auf der PGA Tour sehr beliebter Fitnesstracker, der unter anderem auch die Atmung und Schlafphasen in der Nacht analysiert.
Während die genauen Daten aus Watneys Fitnesstracker selbstverständlich nicht näher bekannt sind und es auch unklar ist, ob er darüberhinaus Symptome des neuartigen Corona-Virus gezeigt hat, so scheint es, dass das Armband zumindest dafür gesorgt hat, dass Watney auf eine Veränderung aufmerksam wurde. In der Folge lies sich der Amerikaner erneut testen und verhinderte damit eventuell eine weiterreichende Verbreitung des Virus unter den Spieler.
Aufgrund des positiven Tests befindet sich Watney für die nächsten mindestens zehn Tage unter Selbstquarantäne.