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Tiger Woods holt Sam Snead ein

Nach dem 82. PGA Tour Sieg von Tiger Woods bei der ZOZO Championship in Japan ist es recht naheliegend den Vergleich zwischen den beiden Golfgrößen Sam Snead und Woods zu ziehen. Was macht die Beiden aus? Und wird es wiedermal Zeit eine neue Superlative für Woods zu erfinden? 

Als Tiger Woods bei der ZOZO Championship an den Start ging, war nicht unbedingt abzusehen, was passieren würde. Ein paar Tage zuvor demonstrierte Tiger Woods mit Hideki Matsuyama, Rory McIlory und Justin Rose in einem Showmatch zwar seine Stärke, doch den sogenannten „rust“, konnte er dort nicht verbergen. Denn nach einer recht enttäuschenden Saison trotz des Masters Siegs und einer Operation an seinem linken Knie, konnte von Spielroutine bei Woods keine Rede sein.

Japan freut sich über Show-Laufen der Stars

In Japan spielte das alles keine Rolle. Die Fans freuten sich auf den ersten japanischen Auftritt des Superstars Woods nach 19 Jahren und feierten ihn und seine Kollegen frenetisch. Man hätte sich die Geschichte zu Tigers 82. Sieg auf der PGA Tour nicht besser ausdenken können. Wind und Wetter konnten den mittlerweile 43-Jährigen nicht stoppen.

Denn ein Taifun, der die Fairways des Accordia Golf Narashino zeitweise unter Wassermassen begraben hatte, sorgte für erhebliche Wetterunterbrechungen und einem Monday-Finish. Doch Runden von 64,64,66 und 67 waren zu gut, um Woods den Sieg streitig zu machen.

Neue Superlative für Woods?

Sieg Nummer 82 ist in vielerlei Hinsicht ein historisches Ereignis. Vor allem aber, weil diese Marke, ebenso wie die 18 Major-Siege von Jack Nicklaus, für lange Zeit für unantastbar gehalten wurde. Selbstverständlich wurde Woods nicht erst seit seinem „Hallo Welt“ 1996 als Talent gehandelt, doch auch damals wollte niemand so recht glauben, dass diese Rekorde je gebrochen würden.

Die Fans in Japan freuten sich über den Auftritt von Tiger Woods. Von dessen 82. PGA Tour Sieg ahnten sie zu diesem Zeitpunkt noch wenig.
Die Fans in Japan freuten sich über den Auftritt von Tiger Woods. Von dessen 82. PGA Tour Sieg ahnten sie zu diesem Zeitpunkt noch wenig. (Photo by Chung Sung-Jun/Getty Images)

Alle, bis auf Tiger. Man könnte nun sagen, dass es eine Grundvorraussetzung eines erfolgreichen Sportlers ist, große Töne zu spucken. Die besten Beispiele dafür sind Michael Jordan, Michael Phelps oder Usain Bolt. Sie alle haben gemeinsam, dass sie sich ihrer Übermacht den anderen Athleten gegenüber  durchaus bewusst sind. Doch es gibt auch Fälle, die stets hinter ihrem eigenen Potential hinterher hängen. Nicht Woods – er lieferte. Und zwar immer und immer wieder, bis auch der letzte Rekord nur eine Frage der Zeit für ihn war.

 

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If he only knew. The only two with 82.

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Sam Snead ist und war lange eine Art Gegenpol zu Woods. Neben den nun 82 Siegen auf der PGA Tour, gab es nur wenige Vergleichspunkte zwischen Woods und Snead. Denn Slammin‘ Sammy, wie er häufig genannt wurde, war ein einfacher Mann. Legendär sind seine Barfuß-Auftritte und sein Strohhut. Seine Karriere startete Snead über Umwege und begann 1934, mit 22 Jahren, im Pro Shop in Homestead, Virginia, zu arbeiten. Seine Wurzeln waren auch in den Profijahren unverkennbar und genau das machte ihn zu einem der beliebtesten Spielern. Verletzungen oder Skandale gab es in Sneads Karriere nicht und er war für seine Sparsamkeit berühmt berüchtigt.

Sam Snead war bis zu seinem Tod teil der Honorary Starters beim Masters. (Foto: Craig Jones/Getty Images.)
Sam Snead war bis zu seinem Tod ein Honorary Starter beim Masters. (Foto: Craig Jones/Getty Images.)

Als Tiger Woods 1996 sein Debüt als Profi im Alter von 20 Jahren feiert, sah das bereits anders aus. Die Welt kannte Woods, der mit zwei Jahren seinen ersten Fernsehauftritt hatte. Sein Vater Earl feilte an der Marke Woods schon lange vor der ersten Pressekonferenz seines Sohns und das mit großem Erfolg. Der Druck schien Woods allerdings nichts auszumachen, doch die Folge der enormen Aufmerksamkeit war Verschlossenheit. Für den Großteil seiner Karriere isolierte sich Woods von Medien, Fans und Kollegen. So charismatisch und anziehend Woods auf dem Platz für die Fans war, so unnahbar war er abseits des Platzes.

Doch seit seiner Rückkehr 2018 bekommen die Fans den neuen Tiger zu Gesicht. TV Projekte und Bücher, die in dieser Form früher undenkbar gewesen wären, Show-Matches und Spaß mit Kollegen, das alles gehört zu dem neuen Tiger Woods, dessen Beliebtheit neue Ausmaße annimmt. Gut 23 Jahre nach seinem Profi-Debüt funktioniert die Marke Woods nach wie vor. Dabei ist nicht die Frage ob Woods den Rekord von Snead brechen wird, sondern wann  und mit wie vielen weiteren Siegen die Welt noch rechnen darf.

Im Vergleich: Die Siege von Sam Snead und Tiger Woods

Snead Siege:

  • 1936: West Virginia Closed Pro
  • 1937: Oakland Open, Bing Crosby Pro-Am, St. Paul Open, Nassau Open, Miami Open
  • 1938: Bing Crosby Pro-Am, Greater Greensboro Open, Chicago Open, Canadian Open,
    Westchester 108 Hole Open, White Sulphur Springs Open, Inverness Invitational, Palm
    Beach Round Robin
  • 1939: St.Petersburg Open, Miami Open, Miami-Biltmore Four-Ball
  • 1940: Canadian Open, Anthracite Open, Inverness Invitational Four-Ball
  • 1941: Bing Crosby Pro-Am, St.Petersburg Open, North and South Open, Canadian Open,
    Rochester Times Union Open, Henry Hurst Invitational
  • 1942: St.Petersburg Open, PGA Championship
  • 1944: Portland Open, Richmond Open
  • 1945: Los Angeles Open, Gulfport Open, Pensacola Open, Jacksonville Open, Dallas Open, Tulsa
    Open
  • 1946: Jacksonville Open, Greater Greensboro Open, The Open Championship, World
    Championship of Golf, Miami Open, Virginia Open
  • 1948: Texas Open
  • 1949: Greater Greensboro Open, The Masters, Washington Star Open, Dapper Dan Open,
    Western Open, PGA Championship
  • 1950: Los Angeles Open, Bing Crosby Pro-Am, Smiley Quick, Dave Douglas, Texas Open, Miami
    Beach Open, Greater Greensboro Open, Western Open, Colonial National Invitation,
    Reading Open, North and South Open, Miami Open, Inverness Four-Ball Invitational
  • 1951: Miami Open, PGA Championship
  • 1952: The Masters, All American Open, Eastern Open, Palm Beach Round Robin, Inverness
    Round
  • 1953: Baton Rouge Open
  • 1954: The Masters, Palm Beach Round Robin
  • 1955: Greater Greensboro Open, Insurance City Open, Miami Open, Palm Beach Round Robin
  • 1956: Greater Greensboro Open
  • 1957: Dallas Open, Palm Beach Round Robin
  • 1958: Dallas Open
  • 1960: De Soto Open Invitational, Greater Greensboro Open
  • 1961: Tournament of Champions
  • 1965: Greater Greensboro Open

Tiger Woods Siege:

  • 1996: Las Vegas Invitational, Walt Disney World/Oldsmobile Classic
  • 1997: Mercedes Championships, The Masters, GTE Byron Nelson Golf Classic, Motorola
    Western Open
  • 1998: BellSouth Classic
  • 1999: Buick Invitational, Memorial Tournament, Motorola Western Open, PGA
    Championship
    , NEC Invitational, National Car Rental Golf Classic Disney, The Tour
    Championship, American Express Championship
  • 2000: Mercedes Championships, AT&T Pebble Beach National Pro-Am, Bay Hill Invitational,
    Memorial Tournament, US Open, The Open Championship, PGA Championship,
    NEC Invitational, Bell Canadian Open
  • 2001: Bay Hill Invitational, The Players Championship, The Masters, Memorial Tournament,
    NEC Invitational
  • 2002: Bay Hill Invitational, The Masters, US Open, Buick Open, American Express
    Championship
  • 2003: Buick Invitational, Accenture Match Play Championship, Bay Hill Invitational, Western
    Open, American Express Championship
  • 2004: Accenture Match Play Championship
  • 2005: Buick Invitational, Ford Championship at Doral, The Masters, The Open
    Championship
    , NEC Invitational, American Express Championship
  • 2006: Buick Invitational, Ford Championship at Doral, The Open Championship, Buick
    Open, PGA Championship, Bridgestone Invitational, Deutsche Bank Championship,
    American Express Championship
  • 2007: Buick Invitational, CA Championship, Wachovia Championship, Bridgestone Invitational,
    PGA Championship, BMW Championship, The Tour Championship
  • 2008: Buick Invitational, Accenture Match Play Championship, Arnold Palmer Invitational, US
                Open
  • 2009: Arnold Palmer Invitational, Memorial Tournament, AT&T National, Buick Open,
    Bridgestone Invitational, BMW Championship
  • 2012: Arnold Palmer Invitational, Memorial Tournament, AT&T National
  • 2013: Farmers Insurance Open, Cadillac Championship, Arnold Palmer Invitational, The Player
    Championship, Bridgestone Invitational
  • 2018: The Tour Championship
  • 2019: The Masters, ZOZO Championship