– von Bernhard Langer
Ich gehörte nie zu den längsten Spielern und bin auch nicht mehr so fit wie im Jahr 2007, als ich erstmals bei den Champions Tour antrat. Aber ich hatte mich schon viele Jahre vorher entschieden, grundsätzlich fit zu bleiben, effizient zu schwingen und auch weiterhin alle Bereiche meines Spiels zu verbessern, in denen Kraft und Alter nicht so ausschlaggebend sind.
Die Ergebnisse sprechen für sich; selbst mit bald 62 Jahren bin ich noch so wettbewerbsfähig, dass ich fünf Jahre in Folge den niedrigsten Rundendurchschnitt hatte. Ich spiele am besten, wenn ich mich auf solide Treffer konzentriere und Fehler reduziere. Und zwar nicht, indem ich versuche, mit Longhittern mitzuhalten. Diese Strategie wird auch Ihnen helfen, ganz egal, ob Sie 20 oder 70 Jahre alt sind. Probieren Sie sie aus.
Ein Spieler, ein Schwung! Bleiben Sie sich treu
Fairwayhölzer, Hybrids und Eisen sehen sehr unterschiedlich aus. Vielleicht wird Sie das dazu verleiten, abhängig vom Schläger unterschiedlich zu schwingen? Das ist aber nicht notwendig! Weder schwinge ich mein Eisen 5 anders als meinen Driver, noch meine Hybrids anders als meine Wedges.
Die Ansprechposition ist immer die gleiche, der Abstand zwischen Armen und Körper bleibt identisch, ganz egal für welchen Schlag. In der Ansprechposition ändern sich lediglich der Abstand vom Körper zum Ball und die Ballposition. Der Winkel des Schlägerschaftes (der sogenannte Lie) und die Länge des Schaftes bestimmen den Abstand zwischen Spieler und Ball. Bei kürzeren Schlägern ist die Ballposition in der Mitte der Füße, beim Driver hingegen wird der Ball von weiter vorn im Stand
(also auf Höhe der linken Ferse) gespielt, da das Holz eins den Ball in der Aufwärtsbewegung treffen soll.
Kernbotschaft: Bleiben Sie Ihrem Schwung treu und konzentrieren sich auf Basis-Elemente wie Stand und Ballposition. Dann wird sich die durchschnittliche Qualität Ihrer Schläge verbessern und auch die Fehlschläge sind noch zu retten.
Den Winkel halten
Fehler auf der Schwungebene verschlimmern sich, wenn der Ball nicht mit der Schlagflächenmitte getroffen wird. Konzentrieren Sie sich darauf, Ihren Treffmoment zu verbessern. Oftmals entsteht ein Fehlschlag, wenn beim Treffen der Winkel des Schaftes zum Boden nicht mehr mit dem Winkel aus der Ansprechposition identisch ist.
Hier eine Standaufnahme vom Treffmoment: Achten Sie darauf, wie ich mit meiner Wirbelsäule den Winkel aus der Ansprechposition beibehalte und wie nah meine Hände im Treffmoment am Körper stehen. Vergleichen Sie dazu bitte, was passiert, wenn sich mein Körper im Treffmoment streckt. Geschieht das, wird der Ball tendenziell mit der Ferse des Schlägers getroffen; es sei denn, Sie haben Glück und können in letzter Sekunde Ihre Hände herumreißen.
Wenn Sie den Ballkontakt dadurch verbessern, dass Sie Ihre Positionen halten, werden Ihre Fehlschläge nicht mehr so schmerzhaft und unberechenbar. Das wiederum führt zu niedrigeren Scores, die tausendmal effektiver sind, als sich nur über längere Abschläge zu freuen.