Die aktuelle im nordirischen Portrush setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Mehr als 60.000 Fans haben auf dem magischen Gelände am Nordzipfel Nordirlands allein die Trainingstage genossen. Graeme McDowell, US Open-Sieger von 2010, ist in dieser faszinierend-ursprünglichen Gegend (der Giant’s Causeway ist gleich ums Eck) geboren, aufgewachsen und seit Wochen mit strahlenden Augen unterwegs: „Es ist absolut irre, was hier abgeht. Das Interesse der Menschen, ihre Freundlichkeit, auch ihr Wissen über den Golfsport ist unfassbar. Als ich am Dienstag meine Trainingsrunde gespielt habe, waren da bestimmt 10.000 Leute am ersten Tee. Es war das erste Mal in meiner Karriere, dass ich während einer Proberunde nervös war.“
McDowell, Darren Clarke, Padraig Harrington und ganz besonders natürlich Rory McIlroy sind die Lokalhelden hier. Wobei es völlig egal ist, ob sie aus Nord- oder, wie Harrington, aus der Republik Irland kommen. Hier gab es, auch zu den politisch ganz unruhigen Zeiten, immer nur Golf-Union; und das wird auch so bleiben, Brexit hin oder her. Das immense Interesse an McIlroy & Co haben dafür gesorgt, dass die 149. Open innerhalb von wenigen Tagen ausverkauft war. Insgesamt 237.750 Tickets hat der ausrichtende Royal & Ancient Golf Club of St. Andrews verkauft. Das ist die zweithöchste Zahl, nur getoppt von den 239.000 bei der Open im Jahr 2000 in St. Andrews. Noch ein Statement: In diesem Jahr sind mehr als 21.000 Jugendliche und Kinder unter 16 Jahren dabei – natürlich kostenlos.
Golf, und das macht eine Open so besonders, ist hier ein Sport für alle, der jeden interessiert. Egal, wie alt, wie reich sie sind, ob gut auf den Beinen oder auch nicht. Golf bei der Open, und das gilt ganz besonders für diese Ausgabe im an sich so beschaulichen Portrush mit seinen gerade mal 6.000 Einwohnern, ist Weltklasse-Sport in freier Wildbahn. Eben so, wie Golf gedacht ist. Und das ist gut so!