Under Armour – Es begann mit einem T-Shirt
Kevin Plank, Footballspieler des US-Collegeteams in Maryland, hatte 1995 genug von schweren, mit Schweiß durchtränkten Baumwollshirts. Ihm fiel aber auf, dass seine Hose leicht blieb. So fuhr der Student Nachts nach New York und testete dort verschiedene Stoffe. Nachdem er seinen Mitspielern und befreundeten Footballprofis einen ersten Prototypen zum testen gab und deren Feedback einholte, entwarf er ein Hemd mit Microfasern, die damals einmalig waren: 1996 kam das sogenannte „Shorty“ auf den Markt, es transportierte den Schweiß schneller ab als die damals üblichen Sporthemden. Die Microfasern transportierten den Schweiß nach außen und der Sportler blieb sowohl kühl als auch trocken.
Im Haus seiner Großmutter in Washington DC gründete Plank seine eigene Firma. Under Armour steht für „unter der Rüstung“, es war das erste Unternehmen weltweit, dass Funktionskleidung für Athleten herstellte. Der erste Partner war das Team „Georgia Tech“ und bald hatten mehrere Teams der amerikanischen Elite-Football-Liga „National Football League“ (NFL) Interesse. Nachdem Under Armour mehr als zehn NFL-Teams ausrüstete, zog Kevin Plank nach Baltimore um, wo sein Unternehmen heute noch sitzt.
Die Marke steht für Innovation
Neben Microfaserhemden die den Schweiß ableiten und somit den Sportler trocken halten, haben die Amerikaner auch Sporthemden erfunden, die Athleten bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt warmhalten. Das besondere: Die Sportkleidung ist dabei trotzdem sehr leicht, denn es wird ein Isolierungssystem verwendet.
Eine der neuesten Innovationen sind Hemden mit einem integrierten Schlafanalysesystem, sie sollen die Regeneration fördern.
Das Aushängeschild Jordan Spieth
Der Gewinn von Testimonials fußt beim Sportartikel-Hersteller auf einem besonderen System. Viele der Sportstars werden nicht mit Geld, sondern in Aktien ausgezahlt. Dadurch entsteht eine engere sowie direkte Bindung zum Unternehmen. Kevin Plank hat auch ein gutes Gespür für Talente, viele Sportler verpflichtete er noch vor ihrem Durchbruch. Das bekannteste Beispiel ist Jordan Spieth, der ehemalige Weltranglistenerste hat seine eigene Schuhkollektion und wurde bereits 2013, also vor seinen großen Erfolgen, von Under Armour ausgestattet.
Im Markenkern des Sportartikelherstellers ist der Gedanke verankert, die Sportler durch ihre Ausrüstung zu verbessern. Die Sportarten sind dabei sehr vielseitig, weshalb man auch stets mit diversen Athleten aus verschiedenen Bereichen wirbt. Im Basketball ist das Flaggschiff der NBA Superstar Stephen Curry, der kürzlich seine eigene Golfshow ins amerikanische Fernsehen brachte. Ein weiteres präsentes Werbegesicht ist die amerikanische Star-Balletttänzerin Misty Copeland, sie wirkt in zahlreichen Kampagnen der Marke mit.
Insgesamt sponsert Under Armour derzeit sieben PGA-Golfer. Darunter sind unter anderem Hunter Mahan und auch Gary Woodland war einst Teil des Under Armour-Teams. Letzterer machte vor allem durch seinen US Open Sieg in Pebble Beach wieder auf sich aufmerksam. Neben Routiniers rüsten die Amerikaner auch Talente wie den 24-jährigen Matthew Fitzpatrick aus. Der Brite gewann bereits fünf Titel auf der European Tour.