Einen Major-Titel zu gewinnen, dass kann auch Spielern gelingen, die nicht unbedingt Woche für Woche zu den Favoriten zählen. Das war der Fall bei Danny Willett, als er 2016 den Masters-Titel gewonnen hat und auch Brooks Koepka zählte nach seinem ersten Major-Sieg bei der US Open 2017 nicht zu den Top-Spielern. Warum? Weil die Umstände bei einem Major nun einmal andere sind. Es geht um mehr als das durchaus lukrative Preisgeld und wie Koepka oder Jack Nicklaus bereits mehrfach betont haben: „Majors sind die einfachsten Turniere, die man gewinnen kann. Bevor du abschlägst, hat sich die Hälfte des Teilnehmerfelds bereits selbst aus dem Rennen genommen“.
Justin Rose oder Louis Oosthuizen?
Fünf der letzten sieben US Open wurden von Spielern gewonnen, die zuvor noch kein Major für sich entscheiden konnten. Ein gutes Zeichen für den Führenden nach zwei Runden Gary Woodland. Doch 2019 könnte dies anders kommen, denn es sind zu viele Spieler im Rennen, die Pebble Beach in und auswendig kennen, den Druck eines Finaltags bei einem Major kennen und damit einen noch größeren Vorteil gegenüber denjenigen haben, die versuchen werden am Sonntag ihren ersten Major-Titel zu holen.
Zu diesen Spielern zählen Justin Rose, der auf dem zweiten Rang steht, und Louis Oosthuizen, der einen Schlag hinter Rose auf Platz drei lauert. Beide Spieler sind auf der Suche nach ihrem zweiten Major-Titel haben aber nicht den selben Druck wie Mickelson, Koepka, Woods oder Jordan Spieth. Rose gewann die 2013 US Open und Oosthuizen die Open in St. Andrews 2010. Justin Rose ist ein sehr konstanter Spieler und er ist bekannt dafür, dass er ähnlich wie Bryson DeChambeau einen sehr technischen Ansatz für sein Spiel hat. Das war auch einer der Gründe weswegen er einen Equipment-Deal mit dem japanischen Edelhersteller Honma unterschreiben hat.
Doch Rose hat eben nur diesen einen Major-Titel. Sicherlich, seinen Sieg bei den Olympischen Spielen 2016 hat historische Ausmaße, doch das Problem ist, dass niemand so genau weiß, wo dieser Sieg einzuordnen ist.
In Pebble Beach hat Just Rose die ersten Tage bewiesen, dass sein kurzes Spiel jederzeit das Teilnehmerfeld hinter sich lassen könnte. Doch sein langes Spiel ist in dieser Woche nicht dort, wo es sein müsste um die US Open zu gewinnen. Er wird sich noch ein wenig gedulden müssen, eher er seinen zweiten Major-Titel gewinnen können wird. In Pebble Beach, wird dies einem anderen Spieler gelingen.
Nämlich dem Südafrikaner Louis Oosthuizen. Wie bereits eingangs erwähnt, konnte Oosthuizen die Open im prestigeträchtigen St.Andrews für sich entscheiden. Auch 2010 spielte sich der wohl bekannteste Golfplatz der Welt so harmlos wie noch nie. Die Grüns waren weich und die ersten beiden Tage war es ein reines Birdie-Festival für die Golfelite.
Denn auch St.Andrews steht und fällt mit den Witterungsbedingungen. Ähnlich ist es in diesem Jahr in Pebble Beach. Die Grüns sind verhältnismäßig weich und laut der Wettervorhersagen ist auch nicht all zu viel Wind für das Wochenende angekündigt. Es wird also Zeit für Oosthuizen, der bei allen vier Majors bereits den zweiten Rang erreicht hat, einen weiteren historischen Platz zu bezwingen und sich in die Liste der Sieger einzutragen. Fünf der sechs bisherigen Champions werden oder sind in die Hall of Fame aufgenommen worden. Es gibt schlechtere Anzeichen für eine Karriere.