1) 1982: Aus dem Rough zum Titel
Ein Schlag, der in die Geschichte des Turniers eingeht! Tom Watson und Jack Nicklaus in der Finalrunde von Pebble Beach auf den letzten Bahnen. Es ist ein Kopf an Kopf-Rennen. An Loch 17 liegt Watson gute zwei Meter vor dem Grün im Rough. Mit einem Traum-Chip locht er ein zum Birdie – und bricht damit sowohl Nicklaus’ Herz als auch dessen Widerstand. Er gewinnt seinen sechsten von insgesamt acht Major-Titeln.
2) 1990: Oldie-Triumph in Illinois!
Im Medinah Country Club wird im Jahr 1990 der bis heute älteste U.S. Open-Sieger gekürt. Im Alter von 45 Jahren und 15 Tagen triumphiert Hale Irwin im US-Bundesstaat Illinois, es ist sein insgesamt dritter US Open-Erfolg. Erstmals überhaupt kommt es bei der U.S. Open zu einem Stechen, als nach der ersten Playoff-Runde und somit nach insgesamt 90 gespielten Bahnen Irwin und Mike Donald noch immer gleichauf liegen. Die Entscheidung fällt dann am 91. Loch.
3) 2000: Tigers Dominanz
Der erste Schritt zum „Tiger-Slam“ in einer Phase zu Beginn des neuen Jahrtausends, als der Amerikaner seine Konkurrenz nach Belieben dominiert. Woods liegt nach der dritten Runde in Pebble Beach mit zehn Schlägen in Führung, der Kampf um den US-Open-Titel 2000 ist längst nicht mehr spannend.
Am Ende sind es sogar 15 Schläge, die der Superstar vor Miguel Ángel Jiménez und Ernie Els liegt – damit überbietet er den uralten Major-Rekord des Schotten Tom Morris, der 1862 (!) die Open mit 13 Schlägen Vorsprung gewonnen hatte. Woods‘ Wahnsinns-Lauf setzt sich anschließend fort: Er gewinnt die Open sowie die PGA Championships und zu Beginn des Jahres 2001 auch noch das Masters in Augusta – der „Tiger-Slam“ ist perfekt!
4) 2014: Kaymers Traumlauf in Pinehurst
Ein unvergessener Triumph, der in der Liste der zehn denkwürdigen U.S. Open-Momente nicht fehlen darf. In Pinehurst begeistert der damals 29-jährige Deutsche Fans und Experten weltweit. Ein wenig erinnert seine Überlegenheit an die besten Zeiten von Tiger Woods. Von der ersten bis zur letzten Runde lässt Kaymer, der zu Beginn des Jahres sogar aus den Top 50 der PGA-Weltrangliste gepurzelt war, keinen Zweifel aufkommen an seiner Dominanz. Am 15. Juni, dem Tag der Finalrunde, gewinnt er nach der PGA-Championship 2010 seinen zweiten Major-Titel – mit einer -9 und einem Vorsprung von acht Schlägen auf Rickie Fowler und Eric Compton. Nebenbei ist Kaymer der erste deutsche Sieger bei der U.S. Open sowie der erste Pro, der im gleichen Jahr auch bei der Players Championship triumphieren konnte.
5) 2018: Eklat um Phil Mickelson
Eine schwierige Beziehung verbindet Phil Mickelson und die US Open. Sechsmal steht „Lefty“ knapp vor einem lang ersehnten Triumph, der die Sammlung seiner Major-Siege komplettieren und ihm den sogenannten „Karriere-Grand Slam“ bescheren würde – aber sechsmal scheitert er, wird immer nur zweiter Sieger: 1999, 2002, 2004, 2006, 2009 und 2013. Im vergangenen Jahr gipfelt Mickelsons gebeuteltes Verhältnis zur US Open dann in einem Eklat: Ausgerechnet an seinem 48. Geburtstag passiert das Unfassbare: Auf dem 13. Grün von Shinnecock Hills kullert sein Ball am Loch vorbei und noch während er rollt, puttett der völlig entnervte Amerikaner die Kugel zurück.
Ein Vergehen, der in der Golfszene gefühlt ähnlich schwer wiegt wie Maradonas „Hand Gottes“ im Rest der Sportwelt. Es sollte Mickelson’s schlechteste Runde seiner US Open-Historie werden (81). Anschließend gesteht er: „Es gab schon öfter Situationen, in denen ich Lust darauf hatte. Jetzt habe ich es endlich getan.“ Später entschuldigt er sich: „Ich schäme mich für das, was ich getan habe. Es war sicher nicht einer meiner besten Momente.“
6) 1993: John Daly und das Eisen Gottes
Ein Par 5 um die 600 Meter gilt es bei der US Open 1993 in Baltusrol zu bezwingen. Loch 17 ist damit das längste Loch, was bis dato jemals bei einem Major gespielt wurde. Angriff mit 2 Schlägen scheint reine Utopie, bis einer der längsten damals mit dem Namen John Daly ans Tee geht. Der US-Amerikaner hämmert seinen Drive erst um die 300 Meter die Bahn hinunter und greift im Anschluss das Grün an und traf – mit einem Eisen 1, welches ansonsten “nicht einmal der liebe Gott treffen kann”.
7) 1960: Arnold Palmer’s legendäre Aufholjagd
Sieben Schläge liegt Arnold Palmer vor dem Schlusstag der US Open in Cherry Hills, Colorado zurück. Mit im Wettstreit um den beliebten Majortitel auf heimischen Boden: Ben Hogan und Jack Nicklaus. Palmer beendet die letzte Runde mit einer unglaublichen 65er-Runde und siegt. Jack Nicklaus, damals noch Amateur, sollte in den Jahren danach noch vier mal die US Open gewinnen, für Palmer bleibt es von insgesamt sieben Majortiteln der einzige bei einer US Open.
8) 2008: Woods gewinnt mit kaputtem Knie!
Nach dem Masters 2008 muss Tiger am Knie operiert werden, sein Antritt bei der US Open in Torrey Pines ist fraglich, Woods braucht die Zeit zu heilen. Der 15-fache Majorsieger tritt trotzdem an und gewinnt am Ende in einem der legendärsten Stechen aller Zeiten – über 18 Löcher gegen seinen Freund Rocco Mediate, humpelnd und unter großen Schmerzen. Als John Daly bei der PGA Championship 2019 aufgrund einer Verletzung mit dem Cart fahren durfte, war für Tiger das Anlass genug, eine Anspielung auf seinen damaligen Sieg zu machen. “Ich habe mit einem gebrochenen Bein gespielt.”
9) 1973: Miller und die irre 63!
Eine 63er-Runde hatte es zu diesem Zeitpunkt nie gegeben bei einem Major, bis Johnny Miller bei der US Open 1973 ans Tee trat und gewann. Hatte der Mann aus San Francisco in Runde 3 noch eine 76 einstecken müssen, traf er am Finaltag alle Grüns, benötige nur 29 Putts um am Ende mit einem Schlag Vorsprung zu gewinnen.
10) 1984: Das legendäre weiße Handtuch
Mit einem unfassbaren Putt aus 14 Metern zieht Greg Norman am letzten Loch ins Stechen der US Open 1984 ein. Schauplatz ist Winged Foot, sein Playoff-Gegner: Fuzzy Zoeller, der Norman’s Putt mit einem weißen Handtuch winkend anerkennend zur Kenntniss nimmt. Zum Sieg reicht es am Ende für den Australier nicht, der Moment bleibt aber bis heute unvergessen.