Fittings sind kein Hexenwerk, auch wenn die Folgen einer gelungenen Schlägeranpassung manchmal geradezu zauberhaft erscheinen. Tatsächlich ermöglichen individuell abgestimmte Schläger dem betreffenden Golfer „nur“, sein – ohnehin vorhandenes – Potenzial abzurufen. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.
Viele Golfer, die noch nie ein Fitting gemacht haben beziehungsweise mit veraltetem Material spielen, wissen gar nicht, was in ihnen steckt. Genau diese Erfahrung machte Gewinnspielsieger Dennis Kruse bei seinem Driver-Fitting auf Gut Kaden bei Hamburg. Der 33-Jährige vom Golfclub Vechta-Welpe begann erst vor zweieinhalb Jahren mit dem Spiel, bezeichnet sich als „vom Golfvirus infiziert“ und hat sich mittlerweile ein Handicap von 33 erspielt. Schon nach wenigen Schwüngen auf der Driving Range sind wir uns sicher, dass da noch ganz viel Luft nach oben ist. Denn Kruse ist nicht nur ein junger kräftiger Mann mit offensichtlich gutem Körper- und Ballgefühl. Auch seine Schwungtechnik ist vielversprechend.
Weniger positiv ist unser Eindruck von seinem mitgebrachten Driver. Ein ungefittetes günstiges Einsteigermodell aus dem Kaufhaus. Der TrackMan bestätigt Fitting-Experte Konstantin Waltzinger, was er dem Augenschein nach bereits vermutet hatte. Aus dem guten Stück scheint nicht wirklich viel herauszukommen; das Verhältnis von Schlägerkopf- und Ballgeschwindigkeit ist gelinde gesagt suboptimal. Auch die Spinrate ist mit regelmäßig über 4.000 Umdrehungen pro Minute zu hoch; ein klarer Längenverhinderer. Und toller Ansatzpunkt für den Fitter, der die aktuellen TaylorMade-Drivermodelle M5, M6 und M6 D-Type mitgebracht hat.
Der M5 bietet dank seines komplexen Gewichtsschienen-Systems in der Sohle umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten. Durch die Positionierung der beiden zehn Gramm schweren Gewichte kann Einfluss auf die Ballabflughöhe (Launch), die Spin-Entwicklung und die Flugkurve genommen werden. Darüber hinaus lassen sich Loft und Lie über das verstellbare Hosel justieren. Der Unterschied zwischen Kruses Drives mit dem M5 zu denen mit seinem eigenen Driver ist wie Tag und Nacht.
Der Quantensprung – Werte stark verbessert
In der Spitze legt er bei der Gesamtlänge sage und schreibe 50 Meter zu. Er schwingt schneller, das Verhältnis von Schlägerkopf- zu Ballgeschwindigkeit ist deutlich höher, und der Spin sinkt dramatisch. Der „Problemschlag“ von Dennis Kruse ist der Slice. Die passende Medizin ist, mehr Gewicht an die Ferse des Schlägerkopfs zu bewegen. Derart eingestellt, verbessert sich auch die Streuung seiner Drives. Fitter Waltzinger ist jedoch noch nicht 100-prozentig zufrieden mit dem, was er sieht. Es mangelt noch an Beständigkeit.
Anders als beim M5 haben die M6-Driver keine beweglichen Sohlen-gewichte. Ein Großteil des Gewichts liegt fixiert weit hinten im Kopf, wodurch das Trägheitmoment höher ist (als bei fast allen Einstellungen am M5). Dadurch steigt auch die Fehlerverzeihbarkeit; also der Schlagflächenbereich, auf dem der Ball gute Werte erreicht.
Für Golfer mit Slice-Problemen gibt es die Draw-Variante M6 D-Type, bei der das fixe Gewicht zwar auch hinten, aber näher zur Ferse sitzt. Volltreffer! Mit dem M6 D-Type erzielt Kruse die mit Abstand beste Kombination aus großem Längengewinn, verbesserter Kontrolle und Beständigkeit.
Für Dennis Kruse kann die Turniersaison beginnen; erst recht mit seinem neuen TaylorMade M6 D-Type Driver.