Ernie Els

„Ohne Ernie Els würde ich heute nicht hier oben stehen“, sagt Louis Oosthuizen mit einem dankbaren Gesichtsausdruck. In der Hand hält er die Claret Jug, die er im Juli 2010 bei den Open gewonnen hat. Und daran hat eben auch Ernie Els seinen Anteil.

Die 1999 gegründete „Ernie Els & Fan-court Foundation“ setzt sich für unterprivilegierte Kinder in Südafrika ein und unterstützt junge Golfer finanziell. Begnadete Talente, die sonst nie die Möglichkeit gehabt hätten, auf der ganz großen Bühne mitzuspielen – dank Els bekommen sie eine echte Chance. „Als meine Karriere begann, sah ich Golfer, die mindestens genau so talentiert waren wie ich, aber nicht die Mittel hatten“, beschreibt Els seine Motive für die Gründung der Stiftung.

Heute ist Oosthuizen der prominenteste Name auf der Liste an Spielern, die von Els Stiftung unterstützt wurden. Sein letzter Sieg ist ein Weilchen her – 2013 gewann der Südafrikaner die BMW International Open in München. Um seine eigene Karriere ging es Ernie nicht immer – trotz 66 Turniersiegen, darunter vier Majors (zweimal US Open, zweimal Open).

Ernie Els ist ein Wohltäter und Geschäftsmann, der seine Popularität nutzt, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Über Twitter ist es das Nilpferd-Sterben, das er mit schockierenden Bildern anprangert.

Neben der oben genannten Stiftung führt Els noch eine weitere Foundation (elsforautism.org). Auslöser dafür war sein Sohn Ben, der an Autismus erkrankt ist. „Als er zwei, drei Jahre alt war, sahen wir, dass er nicht so ist wie andere Kinder. Dann sprachen wir mit Ärzten, die herausfanden, dass er Autist ist“, sagte Els über Erkrankung seines Sohns.

Lange Zeit lebte „Big Easy“ (den Namen verdankt er seinem vermeintlich mühe- und schwerelosen Schwung) am 16. Grün in Wentworth (England). Dort hat er den West Course umgebaut, auf dem die BMW PGA Championship gespielt wird. Seit 2008 lebt er mit der Familie vorrangig in Florida, wo Ernie bessere Trainingsmöglichkeiten hat und sein Sohn Ben in eine auf Autismus spezialisierte Schule geht. „Golf ist immer noch eine große Leidenschaft. Aber das Familienglück ist doch das Allerwichtigste im Leben“, sagt Els. Zwischen England und der Familie in Florida ist der Routinier nach wie vor viel unterwegs – mit Privatjet versteht sich. Nicht wenige trauen dem Tour-Veteranen noch einen Sieg auf der Champions-Tour zu. 2012 gewann er, 18 Jahre nach seinem ersten Major-Triumph, überraschend die Open.