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Letzter Halt Paris? Das sind die Highlights 2018

Das Jahr 2018 läuft sich gerade erst warm, und schon jetzt freut sich die Golfwelt auf die zahlreichen Geschichten, die wieder geschrieben und Anekdoten, die erzählt werden. Geschichten von den jungen Wilden, den erstmaligen Major-Siegern, den möglichen Karriere- Grand-Slams, von Höhen und Tiefen, von Wiederkehrern und Neustartern, und am Ende von den Helden des Ryder Cups in Paris, wer immer sie auch sein mögen. Schon jetzt aber wird, auch von uns, intensiv an einer Geschichte geschrieben, über deren Ausgang noch nicht einmal der Hauptakteur etwas Verlässliches sagen kann: die Rückkehr von Tiger Woods. Wir tun das in einer großen Sonderstrecke in unserer Februar-Ausgabe, in der wir auch auf seinen neuen Schwung eingehen. Der schont Tigers geschundenen Körper, so weit das eben geht, und ist auch aus medizinischer Sicht die Voraussetzung für ein dauerhaftes Comeback des inzwischen 42-jährigen Weltstars. Wie skurril der Tiger-Wahn ist, zeigt die aktuelle Wettquote für den Sieg beim US Masters im April. Tiger Woods wird bei den Buchmachern vor Titelverteidiger Sergio Garcia, Goldmedaillen-Gewinner Justin Rose und seinem Allzeitrivalen Phil Mickelson gehandelt. Und das, obwohl Woods momentan auf Platz 656 der offiziellen Weltrangliste steht und seine Teilnahme am ersten Major des Jahres noch in den Sternen steht.

Sergio Garcia (38) brauchte 18-Profi-Jahre bis zu seinem ersten Majorisier. In Augusta legte der Spanier den Fluch endlich ab, besiegte Justin Rose im Stechen. (© by Rob Carr/Getty Images)

Realistischer ist da der Sieg der aktuellen Nummer eins der Welt, Dustin Johnson. Der hat, wie passend, gleich das erste Turnier des Jahres, das Sentry Tournament of Champions auf Hawaii, gewonnen. Nach seinem kuriosen Treppensturz im vergangenen Jahr, bei dem er sich am Tag vor dem Masters eine Rückenprellung zuzog und die Teilnahme absagen musste, wird sich Johnson diesmal wohl eher ein Haus ohne Treppen mieten. Sollte er die grandiose Form von 2017 wiederfinden, wofür der überlegene Sieg auf Hawaii spricht, wird es nicht viele geben, die den Longhitter stoppen können.

Wären da nicht ein paar junge, aber schon ziemlich erfahrene und erfolgreiche Wilde: Justin Thomas, der im vergangenen Jahr als mehrfacher Sieger auf der US-Tour und amtierender PGA-Champion mehr als genug Selbstvertrauen tanken konnte. Jordan Spieth, der bereits ein grünes Jackett besitzt und 2017 bei der Open triumphierte. Rory McIlroy, der endlich seinen Karriere-Grand-Slam vervollständigen könnte, weil ihm von den vier Major-Turnieren nur noch der Sieg beim Masters fehlt. Und natürlich Rickie Fowler, der nach dem kaum noch erwarteten Masters-Sieg von Sergio Garcia nun der bekannteste Profi mit dem zweifelhaften Etikett „bester Golfer der Welt ohne Majorsieg“ ist.

Das Letzte Mal, dass eine US Open im Shinnecock Hills Golf Club ausgetragen wurde, war 2004. Damals war Tiger 29 Jahre alt und landet auf dem 17. Platz. Vier Jahre später gewann er bei der US Open sein 14. und vorerst letztes Major. ©Getty Images

Nach Augusta ist vor der US Open, die in diesem Jahr zum ersten Mal seit 2004 wieder im Shinnecock Hills Golf Club im US-Bundesstaat New York ausgetragen wird. Dieser altehrwürdige Club gehört zu den fünf Gründungsclubs der United States Golf Association (USGA) und war Schauplatz der zweiten US Open überhaupt. Damals, im Jahr 1896, fand in Shinnecock auch gleich noch die US Amateur Championship statt.

Drei weitere Male gastierte das amerikanischste aller Majors seither in diesem wunderschönen Zipfel von Long Island: 1986, 1995 und 2004. Die vorerst letzte Ausgabe konnte sich der Südafrikaner Retrief Goosen mit zwei Schlägen Vorsprung vor Phil Mickelson sichern. Der hatte zwei Monate vorher das Masters gewonnen, wartet aber bis heute auf seinen ersten US Open-Sieg. Der wäre eine unglaubliche Erlösung und Bestätigung für den inzwischen 47-jährigen Mickelson, der die US Open sechsmal als Zweiter beendete – und „nur“ noch dieses Major braucht, um den Karriere-Grand-Slam zu schaffen.