Täter war diesmal der spanische Tourpro Jon Rahm, der am Sonntag mit sechs Schlägen Abstand die Irish Open im Portstewart GC gewann. Fast hätte es für Rahm nochmal knapp werden können, denn zwischenzeitlich sah es stark nach 2 Strafschlägen für das erst 22-jährige Golftalent aus.
Was war geschehen? Jon Rahm musste in der letzten Runde am 6. Grün seinen Marker um eine Schlägerkopflänge versetzen, da er im Weg seines Flightpartners Daniel Im lag. Im Anschluss, so zeigte ein Video, habe der Longhitter seinen Ball wohl vor den Marker zurückgesetzt und nicht daneben, was richtig gewesen wäre. Rules official Andy McFee wies Rahm sieben Löchern später, am Tee von Loch 13. auf den möglichen Regelverstoß hin. Es drohten 2 Strafschläge, aber nach einem klärenden Gespräch vermeldete der Ordnungshüter: „Es gibt keine Bestrafung“.
Es folgte Aufruhr in den sozialen Medien.
@EuropeanTour how the hell did Rahm NOT get penalised for a clear violation of the rule?? Absolutely ridiculous.
— Jacob Ball (@jacobkball) 9. Juli 2017
@ForePlayPod @PaigeSpiranac Lexi Thompson is gonna see what Jon Rahm got away with on Euro tour and is gonna hit the roof – & the ceiling
— darren (@darrenelwood) 9. Juli 2017
Rahm just got away with murder on that ruling.. Clear as day that he marked the ball wrongly and walks away w/o pentalty ? #DDFIrishOpen
— Louis Hetherington (@louis_287) 9. Juli 2017
Ein paar andere wussten allerdings um die neue Regel:
Euro Tour official Andy McPhee says not same as Lexi incident b/c of new decision post-Lexi & margin w/which Rahm replaced much much smaller
— Stephanie Wei (@StephanieWei) 9. Juli 2017
Perfect explanation on the John Rahm Ruling from Andy @EuropeanTour good to see a ruling done right! Accepting the players best judgement ?
— Aaron (@AaronLeydenIsMe) 9. Juli 2017
Einen ähnlichen Fall hatte es erst im April bei Lexi Thompson gegeben, die sich dafür sogar 4 Stafschläge einfing und dadurch einen Majorsieg verpasste. Aber bei Jon Rahm kam es nicht zu einem zweiten #Lexigate. Denn nach dem Vorfall auf der LPGA Tour kam es zu einer neuen Regelauslegung. Demnach liegt es im Ermessen des Referees, wenn Tourpros und Proetten im Falle eines Regelverstoßes nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt haben. Das heißt im Klartext, wenn aus dem Gespräch mit dem Referee klar wird, dass keine Absicht vorlag, darf dieser von einer Bestrafung des Spielers absehen. In die Bewertung von Andy McFee flossen dabei folgende Faktoren mit ein: Die Erklärung des Spielers zum Vorfall, seine Körpersprache und Reaktion im Moment des Hinweises auf den Verstoß und mögliche Äußerungen von anderen Spielern zu dem Fall. All diese führte am Ende zum Freispruch von Jon Rahm.
Rahm: „Ich habe dem Referee gesagt, wenn es wirklich ein Regelverstoß gab, werde ich das akzeptieren. Ich sagte ihm, dass ich meines Wissens den Ball an die richtige Stelle zurückgelegt habe, aber wenn der Videobeweis was anderes zeigt, würde ich die Strafe akzeptieren. Darauf sagt mir Andy, alles gut, es würde keine Strafschläge geben.“
Und auch der Referee meldet sich im Nachhinein noch einmal zu Wort: „Ja, er hat den Ball an einer anderen Stelle zurückgelegt, aber hier geht es wahrscheinlich nur um ein paar Milimeter, wie das Video zeigte. Am Ende geht es darum, ob der Spieler nach bestem Gewissen gehandelt hat und ich glaube, das hat Jon Rahm getan.“