Jack Nicklaus brachte es treffend auf den Punkt. „Wir wissen noch nicht genau, was wirklich passiert ist. Aber es tut mir sehr leid für Tiger. Er ist ein Freund. Er war und ist nach wie vor sehr wichtig für den Golfsport und ich denke, gerade jetzt braucht er unsere Hilfe. Ich wünsche ihm nur das Beste!“
Schöne Worte eine großen Sportsmannes. Fakt ist, den Tiger Woods, den wir mal kannten, gibt es nicht mehr. Damit müssen wir uns wohl oder übel abfinden. Er wird nicht mehr zurückkommen, auch wenn viele das immer noch hoffen. Zumindest nicht auf dem Level, was wir von Tiger gewohnt waren. Er wird auch kein Major mehr gewinnen. Vielmehr hätte er seine Karriere schon länger beenden sollen, statt immer wieder Comebacks anzukündigen.
Natürlich fehlt dem 41-Jährigen der sportliche Wettkampf. Tiger Woods leidet darunter, das kann man sehen. Die Tour, die Jungs da draußen, die Routine, seine frühere Dominanz – das alles fehlt ihm. „Es gibt nichts, auf das ich hinarbeiten kann“, sagte Woods letztes Jahr im Dezember.
Tiger wirkte bereits beim Ryder Cup 2016 in sich gekehrt, mied die Öffentlichkeit, scheute den Kontakt zum Publikum. Und wenn er sich bewegte, wirkte er so vorsichtig, als würde er auf Porzellan laufen, ständig in Angst etwas kaputt zu treten. Schon damals, wenn nicht schon früher, sah man, dass es um Tigers Rücken nicht gut bestellt ist. Schmerzfrei sein, das werde er wohl nicht mehr erleben, sagte Woods Anfang des Jahres. „Es wird nie wieder großartig. Ich werde immer Schmerzen haben, so ist es nun mal, aber solange ich gut genug funktioniere auf einem ausreichenden Level, werde ich mich darüber freuen.“
Und genau da liegt der Hase begraben. Psychisch käme Tiger wohl wieder auf die Beine. Nach seinem Katastrophenjahr 2009, als seine unzähligen Affären ans Licht kamen, erholte er sich wieder. 2013 gewann er 5 Turniere (u.a. die Players Championship, das sogenannte inoffizielle 5. Major), Tiger war plötzlich wieder die Nummer 1, der beste Golfer der Welt. Keiner hatte mehr mit ihm gerechnet, aber sein Comeback war geglückt!
Physisch sieht das Ganze jedoch anders aus. Nach seinem Comeback-Jahr ging es stetig bergab. Es fing mit seinem Knie an (4 Op’s) und sein Rücken (bisher 3 Operationen) scheint eine unendliche Geschichte zu werden. Jeder, der ihn zu Beginn des Jahres bei der Farmers Insurance Open oder in Dubai sah, als er bei besten Bedingungen mit 5 Schlägen über Par nach der ersten Runde aufgab, weiß, wie es um Tiger bestellt ist.
Letzte Woche ließ die ehemalige Nummer 1 des Golfsports die Öffentlichkeit wissen, dass er sich „seit Jahren nicht mehr so gut gefühlt“ habe. Das machte Hoffnung, vor allem bei den Fans. Seit Montag ist alles anders und die Golfwelt fragt sich, wie es jetzt weiter geht mit Eldrick Tont „Tiger“ Woods. Wir halten es wie Jack Nicklaus und wünschen Tiger Woods alles Gute und eine baldige Genesung!