Die Amerikaner hatten im Vorfeld alles NEU, alles anders gemacht, gründeten sogar die sogenannte „Task Force“ u.a. mit Tiger Woods, der letztlich als Vice Captain dieses Mal von außen entschieden Einfluss nehmen konnte. Noch nahmen sie die Angelegenheit ernst. Hätten die Europäer erneut, dann zum vierten Mal in Folge gewonnen, wäre ihnen vielleicht die Lust vergangen und viele der entscheidenen Veteranen vor dem nächsten Aufeinandertreffen vielleicht hingeworfen.
Wie sagte ein US-Radiokommentator bei BBC während der Vierer am Samstag: „Für die Europäer bedeutet der Ryder Cup viel mehr. Die haben ja auch nur ein Major auf ihrem Kontinent.“ Der Mann sprach aus, was in den USA die meisten denken. „Die haben doch da in Europa sonst nichts.“ Klar. Damit haben sie selbst die Bedeutung ihrer vielen Niederlagen im Ryder Cup runtergespielt. Jetzt hat sich das wieder geändert.
„I believe that we can win“, wurden die heimischen Fans nicht müde zu skandieren. Haben sie sich bei US-Präsident Obama wenig einfallsreich abgeschaut. Funktioniert hat es trotzdem. Drei Tage lang machten die knapp 80.000 Fans die 18 Löcher im Hazeltine GC zum Tollhaus. Nicht immer friedlich, teils zu aggressiv (Rory McIlroy sah sich aus Wut darüber gezwungen, den Brüllaffen zu geben), aber immer beeindruckend motivierend für das eigene Team. Am Finalsonntag kamen die meisten Fans in Landesflaggen oder – wie vom Veranstalter gefordert – in rot gekleidet.
Ein Wunder eigentlich, dass sich gerade die Rookies wie Rafa Cabrera Bello und Thomas Pieters davon am wenigsten beeindrucken ließen. Bei gewannen ihre Matches am Sonntag und trugen so insgesamt sechseinhalb Punkte zu den 11 von Europa bei. Pieters verlor von fünf nur eine Partie. Ein Gigant, und gleichzeitig einer, der uns Europäer auf den nächsten Cup 2018 in Paris hoffen lässt.