Kaymer und Europa sind für den Ryder Cup gerüstet!
Martin Kaymer hat eine der drei heiß begehrten Wild Cards für den Ryder Cup Ende September gegen die USA bekommen. Darren Clarke, der Captain der Eurofighter, nominierte neben dem Deutschen noch Lee Westwood (England) und den Belgier Thomas Pieters, der zum ersten Mal dabei sein wird!
„Ich bin überglücklich, wieder dabei zu sein!”, sagt Kaymer. „In den letzten Monaten habe ich konstant auf hohem Niveau gespielt, aber es hat nicht ganz für eine automatische Qualifikation gereicht. Umso mehr hat mich der Anruf von Kapitän Darren Clarke gefreut und ich bin stolz darauf, Deutschland und Europa zum vierten Mal in Folge repräsentieren zu dürfen. Der Ryder Cup ist für mich ein ganz besonderes und sehr emotionales Ereignis – ich freue mich sehr auf das Team und die gemeinsame Zeit in Hazeltine.“
Im vornehmen Wentworth Golf Club bei London, der Heimat der European Tour, sagte Darren Clarke: „Die Wahl ist mir extrem schwergefallen, weil ich mich zwischen sehr guten Spielern entscheiden und auch einige von ihnen zu Hause lassen muss. Mit den zwölf Jungs, die Ende September in Hazeltine gegen die USA antreten werden, haben wir ein ganz starkes Team zusammen. Ich freue mich sehr über diese Mischung aus erfahrenen Spielern und gleich sechs Ryder Cup-Neulingen.“
Neun Spieler hatten sich bereits über die beiden Ranglisten qualifiziert: Rory McIlroy (Nordirland), Masters-Champion Danny Willett (England), Open-Sieger Henrik Stenson (Schweden), Goldmedaillengewinner Justin Rose (England), die Spanier Sergio Garcia und Rafa Cabrera-Bello, der genauso zum ersten Mal dabei ist wie Thomas Pieters sowie die Engländer Matthew Fitzpatrick, Chris Wood und Andy Sullivan. Macht sieben kampferprobte Ryder Cupper und fünf „Rookies“.
Seine Erfahrung war der wichtigste Trumpf, der Martin Kaymer schließlich ins Team gebracht hat. Der 31-jährige Deutsche hatte großen Anteil an den letzten beiden Siegen des europäischen Teams: 2012 versenkte er den entscheidenden Putt zum Gesamtsieg, vor zwei Jahren in Gleneagles besiegte er Bubba Watson spektakulär im Einzel mit einem eingelochten Chip. Kaymer hat zwar in dieser Saison noch kein Turnier gewonnen, sich in den vergangenen Monaten aber sehr stabil gezeigt. Bei der PGA Championship war er auf dem 7. Platz gelandet, am vergangenen Sonntag beim „Made in Denmark“-Turnier auf Rang 6.
Während das europäische Team also steht und sich selbstbewusst und in aller Ruhe vorbereiten kann, hält sich US-Captain Davis Love III noch bedeckt. Die acht Spieler, die sich automatisch qualifiziert haben, kennt er: U.S.-Open-Sieger Dustin Johnson, Jordan Spieth, Phil Mickelson, Patrick Reed, PGA-Champion Jimmy Walker, Brooks Koepka, Brandt Snedeker und Zach Johnson. Drei seiner vier Wild Cards vergibt Love III erst in zwei Wochen, die vierte sogar erst am Sonntag vor dem Ryder Cup. Davis Love III: „Wir wollen sicherstellen, dass wir jeden Spieler, der in den kommenden Wochen richtig durchstartet, auch noch nominieren können.“
Die deutliche Verlängerung der Wild-Card-Phase war ein Ergebnis der Task Force, die die Amerikaner nach der 11,5:16,5-Pleite in Gleneagles eingesetzt hatten. Ob sie was bringt, wird sich vom 30. September bis 2. Oktober auf dem zauberhaften Kurs des Hazeltine National Golf Clubs (bei Pittsburgh) zeigen. Darren Clarke macht den Taktik-Fuchs und stapelt schon mal tief: „Die Amerikaner haben ein extrem starkes Team und Heimvorteil. Für mich sind sie die Favoriten.“
Das waren sie meistens bei den letzten 15 Ryder Cups, die seit 1985 ausgetragen wurden. Geholfen aber hat es ihnen nicht viel, denn seitdem steht die Bilanz bei 11:4 für Europa. Der einzige Sieg der US-Boys in diesem Jahrtausend stammt aus dem Jahr 2008. Zwei Jahre später spielte Martin Kaymer das erste Mal mit; er hat den Kampf der Kontinente also noch nie verloren. Die Chancen, dass es so bleibt, sind ziemlich hoch, wenn Sie mich fragen. Ich bin ja auch keine Teamchef!