News

Masters 2025, 2. Runde: Um 17:17 Uhr sagte Langer Servus Augusta

Jetzt ist es amtlich: Um 17.17 Uhr in Runde zwei fiel der letzte Putt von Bernhard Langer beim Masters. Das war sein Servus Augusta als aktiver Spieler. Weiterhin in Führung ist Justin Rose mit 136 Schlägen (-8) und Stephan Jäger hat es erstmals ins Wochenende geschafft.

Matthew Harris
Getty Images

AUGUSTA, GEORGIA - APRIL 11: (L-R) Augusta National Chairman Fred Ridley shakes hands with Bernhard Langer of Germany after the 18th hole during the second round of the 2025 Masters Tournament at Augusta National Golf Club on April 11, 2025 in Augusta, Georgia. (Photo by Michael Reaves/Getty Images)
Fred Ridley, Bernhard Langer

Wunder gibt es immer wieder. Und an diesem Freitag in Runde zwei des Masters 2025 haben nur wenige Zentimeter zum Wunder „Bernhard Langer“ gefehlt. War es jetzt ausgerechnet der Putt zum Par an der 18, der die Lochkante rasierte statt zu fallen? Waren es die nicht genutzten Birdie-Chancen auf den Löchern 13, 14, und 16? Oder war es der dritte Schlag auf der 15 aus 78 Metern. Alles sah gut aus, nur der Ball entwickelte so viel Backspin und kullerte ins Wasser. Doppel-Bogey. Was, wo, wie auch immer. Langer, in grün-weiß gekleidet, zeigte mit 67 Jahren in Runde zwei, warum er zwei Mal in seiner Karriere mit dem Green Jacket abreisen durfte. Seine Vorstellung war schlichtweg beeindruckend! Fürs Protokoll: Er ließ Hochkaräter wie Brooks Koepka, Tony Finau, Adam Scott, Sepp Straka, Cameron Smith (fiel nur auf mit einem Sakko in der Proberunde) und Robert MacIntyre hinter sich.

Drama in Augusta

So gut, dass man ihm den Einzug ins Wochenende gegönnt hätte. Es sollte nicht sein, um 17:17 Uhr fiel sein finaler Putt zu einer 73. Mit insgesamt 3 über Par und um einen Schlag am Cut gescheitert. Ja, das hätten wir uns anders gewünscht. Es waren unfassbare 5 Stunden und 28 Minuten für ihn auf dem berüchtigten Augusta National. An fast jeder Bahn, erhoben sich die Zuschauer von ihren Stühlen oder auf der Tribüne und applaudierten ihrem „Boy from Bavaria“zu. Seine Mitspieler Will Zalatoris und Amateur Noah Kent reagierten instinktiv, ließen sich zurückfallen und überließen Bernhard Langer die Bühne.

Der verneigte sich unter tosendem Applaus auf dem 18. Grün von den Patrons, umarmte liebevoll seinen Sohn Jason, der als Caddie agierte. Am Grünrand empfing ihn Augusta Chairman Fred Ridley. Nach dem Handschlag und ein paar Worten setzten die beiden gestandenen Männer zu einer Umarmung ein. Es wirkte eher seltsam. Dass der Augusta-Chef sich zu so einer Geste hinreißen ließ (sicher ein natürliches Bedürfnis) war durchaus eine beachtliche Überraschung. Wenige Meter danach empfing ihn seine Familie und am Ende lief Langer mit Ehefrau Vikki Hand in Hand zur Scoring Area.

„In den letzten beiden Tagen ging mir viel durch den Kopf, es war sehr emotional über die Fairways zu laufen. Ich sah meine Frau, meine vier Kinder und zwei meiner Enkelkinder, die mich unterstützt haben, sowie Freunde aus Deutschland und Familie aus Deutschland. Auch Freunde aus der ganzen Welt sind ein paar Löcher mitgelaufen. Das bedeutet mir sehr viel.“

Bernhard Langer

Während Langer am Wochenende frei hat, die Zeit mit seiner Familie und im ANGC verbringen wird, darf Stephan Jäger weiter auf Birdiejagd gehen. Trotz eines Doppel-Bogey auf der 18 rettete er sich mit insgesamt 2 über Par (T40) über die Ziellinie. „Das war eher mittelmäßig, ich habe den Driver nicht gut getroffen und musste mehrmals aus dem Wald punchen und retten. Ich habe gekämpft und jetzt habe ich noch zwei Tage vor mir.“ Am Samstag startet er um 10.10 Uhr Ortszeit.

Die Jagd auf Rose ist eröffnet

Auf dem Leaderboard ganz vorne gibt es keine Veränderung. Justin Rose hat seine Führung verteidigt und liegt nach seiner 71 nun bei insgesamt 8 unter Par. Allerdings schrumpfte sein Vorsprung von drei Schlägen auf einen. Und die Qualität der Jäger hat es in sich. Auf Platz 2 hat sich Bryson DeChambeau positioniert, es folgt Rory McIlroy mit sechs unter Par. Der Nordire hat sich von seinem gestrigen Doppelbogey-Schock zum Ende der Runde bestens erholt und schaltete in Angriffsmodus. „Ich habe am Donnerstag die Anlage verlassen und mich abgeschüttelt. Einfach an die zwei schlechten Löcher nicht mehr gedacht.“ Auf dem geteilten fünften Platz (-5) lauern u.a. Titelverteidiger Scottie Scheffler, Shane Lowry und der stets bissige Tyrrell Hatton. Der Moving Day dürfte ein richtiger Hammer-Samstag werden. Leider ohne Bernhard Langer. Vielleicht hat sein Aus auch etwas Gutes. Nochmal zwei Runden in Augusta wären an die Substanz gegangen und man hätte mit einem Einbruch rechnen müssen. Siehe Tiger Woods 2024. Der wurde am Wochenende durchgereicht. So will man sich ja auch nicht aus Augusta verabschieden.

Startzeiten für Samstag: HIER

Alle Schläge von Rory McIlroy in Runde 2: