Zwischenruf zum Masters 2011
Die University of Texas ist bekannt für ihre Athletinnen und Athleten. Im Golfsport sind es zum Beispiel Scottie Scheffler und Jordan Spieth, die es aus der Schmiede der Longhorns in den Profibereich geschafft haben. Derzeit wird das Team von John Fields, der seit fast drei Jahrzehnten Trainer des Herrengolf-Teams ist, auf Rang 4 der nationalen Wertung geführt.
Ein Turnier der College-Jungs in Florida bot die Gelegenheit, die Reise um einen Besuch des TPC Sawgrass zu erweitern, wo McIlroy und Co. gerade ihre Proberunden für die bevorstehende Players Championship absolvierten. Luke Potter, einer der Longhorns, machte sich zu seinem Bedauern über Rorys Abschlag an der 18 lustig, der im Wasser landete – eine Anspielung auf seinen historischen Einbruch beim Masters 2011. Damals spielte McIlroy eine 80er-Runde, inklusive eines Triple- und Doppel-Bogeys.
Dünnhäutige Reaktion von McIlroy
In den meisten Fällen reagieren die Profis mit geübtem Ignorieren auf Zwischenrufe dieser Art – nicht so jedoch McIlroy. Er ging kurzerhand in Richtung Potter, schnappte sich das Handy von Potters Teamkollegen und sorgte dafür, dass Potter des Platzes verwiesen wurde. Die Platzregeln des TPC Sawgrass sehen einen Ausschluss vom Gelände vor, falls es zu Zwischenrufen dieser Art kommt.
Neben dem Verweis vom Platz musste Potter Entschuldigungsbriefe an McIlroy und Jay Monahan verfassen – und sich mit einem enttäuschten Trainer auseinandersetzen. „Longhorn Golf ist 98 Jahre alt, wir haben 106 Siege auf der PGA Tour. Von uns gibt es 10 Major-Siege von sechs verschiedenen Spielern. Ein stolzes Programm, und es bricht mir das Herz, dass so etwas passiert ist. Aber ich bin ein Coach, und ich weiß, dass 18- bis 22-Jährige hin und wieder Fehler machen. Genau das ist gestern passiert.“
Eine peinliche Angelegenheit für den talentierten Potter – doch auch McIlroy steht in der Kritik. Vergleiche zu Woods, Watson und Nicklaus wurden gezogen. „Sie hätten nie einen Zuschauer konfrontiert“, schreibt Golf.com-Redakteur Alan Bastable. Und tatsächlich wirkt McIlroys Reaktion etwas dünnhäutig. Offenbar hat Potter einen wunden Punkt getroffen.