Tipps & Tricks

Besser spielen mit Gary Woodland: Ein Eisen, zwei Längen

Wie Sie bei Schlägen mit den Eisen das Maximum für Länge oder Kontrolle rausholen. PGA Tour-Spieler Gary Woodland verrät Ihnen hierfür seine Super-Tipps


In den letzten fünf Jahren habe ich die PGA Tour-Statistik für Driving-Länge immer in den Top 15 abgeschlossen. Dementsprechend bin ich vor allem für meine langen Drives bekannt. Doch auch für Eisenschläge ist Power ein großer Vorteil. Ein normal geschwungenes Eisen 7 fliegt bei mir 175 Meter weit. Ich kann es aber bis 185 Meter ausreizen. Das kann zum Beispiel bei gut verteidigten, kurz gesteckten Fahnen, sinnvoll sein, wenn der Ball möglichst hoch ins Grün reinkommen muss, damit er schnell stoppt. Auch andersherum bin ich flexibel in der Schlagweite. Ich kann den Ballflug mit meinem Eisen 7 auch auf 135 Meter reduzieren, was ich regelmäßig bei den British Open gemacht habe, um den Ball unter dem Wind zu halten. Das ist ein 50 Meter-Unterschied mit diesem Eisen. Und diese Vielseitigkeit ist eine wertvolle Waffe auf dem Platz. Wie groß auch immer Ihre Bandbreite mit den Eisen ist, hier zeige ich Ihnen, wie Sie Ihre Schlaglängen in beide Richtungen anpassen können.

1. Die Ansprechposition

Ich bin in Kansas aufgewachsen, wo der Wind richtig toben kann. Dort habe ich auch gelernt, dass man oft besser fährt, wenn man ein flaches, kontrolliertes Eisen 6 oder Eisen 7 spielt, statt ein volles 
Eisen 8, das hoch in die Luft schießt. Um so einen kontrollierten Schlag auszuführen, ist mein Stand etwas geöffnet und schmaler als sonst. Dadurch verkürze ich meinen Schwung. Die Ballposition ist etwas vor der Mitte. Ich versuche den Ball eher vom Boden zu fegen, als steil auf ihn hinabzuschlagen. Machen Sie sich keine Sorgen, dass der Ball aufgrund dieser Position zu hoch 
fliegen könnte. Das gewählte längere Eisen hat ja auch weniger Loft.

2. Die Hände ruhig halten

Ich fasse den Schläger etwas kürzer, um die Schlägerkopfgeschwindigkeit zu reduzieren und die Kontrolle zu steigern. Meine Handgelenke winkle ich weniger an, da ich im Impact nicht so viel Energie entladen will wie sonst. Am Ende des Rückschwungs beginnt meine Hüftdrehung zum Ziel. Auch diese Bewegung findet langsamer statt. Meine Hände bleiben passiv, das Label auf dem Handschuh zeigt nach dem Impact zum Ziel. Der Schlag sollte sich eher nach einem sanften Klaps als einem Schmetterball anfühlen.

3. Die Ansprechposition

Wenn ich ein Eisen maximal weit schlagen möchte, nehme ich zunächst einen breiteren Stand ein, um die nötige Stabilität zu gewinnen. Wie beim Kontroll-Schlag öffne ich den Stand ein wenig. Beim Power-Schlag ist der Grund dafür aber ein anderer. Durch den geöffneten Stand erhalten meine Hüften einen Vorsprung, wenn ich sie mit aller Kraft durch den Impact drehe. Damit stelle ich sicher, dass der Schlag trotz der großen Kräfte kontrollierbar bleibt. Die Ballposition (siehe Foto oben) ist ein paar Zentimeter hinter der Mitte, wodurch sich der dynamische Loft des Schlägerblatts im Impact verringert und ich den Ball stärker komprimieren kann. So fliegt der Ball ungefähr eine Eisenlänge weiter.

4. Spirale aufziehen und loslassen

Das Tempo des Aufschwungs ändert sich beim Power-Schlag nicht. Aber nach dem Übergang (Transition) gebe ich Gas. Ich drehe meinen Unterkörper so schnell wie möglich zum Ziel. Wenn die Hüftdrehung den Abschwung einleitet, kann man sich sicher sein, dass die Arme mit Verzögerung (Lag) von innen an den Ball kommen. Das Ergebnis: ein kraftvoller Draw. 
Um die Kontrolle über den Schwung nicht zu verlieren, versuche ich die rechte Ferse bis zum Impact am Boden zu halten. Wenn man voll durchzieht, ist es allerdings normal, dass man Schwierigkeiten hat, ein ausbalanciertes Finish zu halten. Nach dem Impact ist es daher kein Problem, wenn sich die Füße etwas heben.

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