Rory McIlroys Einstellung zum Thema LIV Golf League hat sich über die Jahre verändert. Einst einer der schärfsten Kritiker der Saudi-Liga sind vom Nordiren mittlerweile versöhnliche Töne zu hören. Wie die meisten anderen Protagonisten wünscht sich der Major-Gewinner, der vor zwei Wochen in Pebble Beach den ersten Saisonsieg einfahren konnte, dass sich die Spieler beider Welten wieder häufiger bei großen Turnieren miteinander messen. Nicht nur ein paar Mal im Jahr.
Gerne würde er jene Spieler, die sich für stolze Summen in Richtung LIV Golf League verabschiedet hatten, wieder bei Turnieren der PGA Tour begrüßen. „Ob man auf der PGA Tour geblieben ist oder sie verlassen hat, alle davon profitiert“, erklärte er im Pressegespräch vor dem Genesis Invitational, bei dem sich die besten Spieler der PGA Tour (leider ohne Tiger Woods) versammeln. Preisgelder wie die 20 Millionen, die in dieser Woche im Topf liegen, hätte es ohne LIV nicht gegeben.
Den Blick nach vorne richten
„Jeder muss einfach darüber hinwegkommen, und wir alle müssen sagen: OK, das ist der Ausgangspunkt, und wir machen weiter“, ergänzte er. „Wir blicken nicht zurück, wir blicken nicht in die Vergangenheit. Was auch immer passiert ist, ist passiert, und es war unglücklich, aber die Wiedervereinigung, wie wir alle wieder zusammenkommen und nach vorne gehen, das ist das Beste für alle.“
Auch McIlroy sieht dabei US-Präsident Donald Trump als Trumpf, um die seit Jahren laufenden Verhandlungen der beiden Parteien zu einem Ende zu führen. In einem Gespräch mit Trump auf einer gemeinsamen Runde im Januar erfuhr McIlroy, dass der alte und neue Präsident kein Fan des LIV-Formats ist, obwohl er deren Veranstaltungen auf seinen Golfplätzen ausrichtet. Trump äußerte seine Unterstützung für die PGA Tour und könnte aufgrund seiner Verbindungen eine Schlüsselrolle bei der Vermittlung zwischen den beiden Organisationen spielen.
Trump kann großen Einfluss haben
„Er hat direkten Zugang zum Chef von Yasir (PIF-Boss Yasir Al-Rumayyan); das haben nicht viele Leute“, sagte McIlroy. „Es gibt ein paar Dinge, die er tun kann. Er kann einflussreich sein. Er liebt das Golfspiel.“
Trump traf sich vergangene Woche mit PGA Tour Commissioner Jay Monahan sowie Adam Scott aus dem Spielerrat, um über Möglichkeiten, die laufenden Verhandlungen voranzutreiben, zu sprechen.
„Es ist einfach eine positive Sache, dass der Präsident der Vereinigten Staaten ein solcher Liebhaber des Golfsports ist und einige der Herausforderungen versteht, mit denen der professionelle Golfsport im Moment konfrontiert ist“, so Scott über das rund 40-minütige Gespräch.
Darüber hinaus verabredete sich der Golfenthusiast Trump auch mit Tiger Woods auf eine gemeinsame Runde.