Erst Regen, dann Wind – das Wetter präsentierte sich am zweiten Tag der AIG Women’s Open in St. Andrews mal wieder schottisch. Beim letzten Major des Jahres spielten sich auf dem legendären Old Course einige sehenswerte Szenen ab. Zum einen war da Catriona Matthew. Für die 54-Jährige aus Edinburgh endete am Freitag mit dem Gang über die Swilcan Bridge zum 18. Grün ein emotionales Kapitel ihrer Laufbahn.
Matthews, die das Turnier 2009 gewinnen konnte, hatte bereits im Vorfeld angekündigt, letztmals bei ihrem Lieblings-Major abschlagen zu wollen. Nach ein paar Schnappschüssen auf der legendären Steinbrücke notierte die legendäre Solheim-Cup-Spielerin ein finales Birdie und genoss den Applaus. Sie verpasste den Cut um drei Schläge.
Laser-Fauxpas und deutsches Duo im Cut
Auch für Ana Pelaez Trivino aus Spanien endete das Major am Freitag, dabei hatte sich die Spanierin nach Runden von 72 und 74 Schlägen scheinbar für das Wochenende qualifiziert. Der Haken: Ihr Caddie nutzte auf dem zehnten sowie 18. Loch ein Entfernungsmessgerät, um die Distanz zur Fahne zu ermitteln, was beim Turnier aufgrund einer Model Local Rule verboten ist. Die Folge: Disqualifikation. Es wäre im sechsten Anlauf ihr erste geschaffter Cut bei einem Major gewesen.
Die Cut-Grenze rutschte nach zwei windigen und langwierigen Runden (teilweise deutlich über sechs Stunden Spielzeit) auf +4. Was unter anderem Alexandra Försterling und Esther Henseleit freute. Das deutsche Duo zeigte sich am Freitag deutlich verbessert und geht von Rang 60 in die Runden drei und vier. Beendet ist das Turnier hingegen für Sophia Popov, Patricia Schmidt und Olivia Cowan.
Korda führt mit neuem Putter
Die Veranstalter hatten sich im Vorfeld dazu entschieden, mit Nelly Korda, Lilia Vu und Charley Hull drei der ganz großen Namen in eine Gruppe zu werfen. Und das Top-Trio lieferte Spektakel. Korda, die in der aktuellen Saison sowohl ungeahnte Höhenflüge (sechs Titel in den ersten acht Starts) als auch bemerkenswerte Formtiefs (drei verpaste Cuts in Folge inklusive zweier Runden über 80) erlebte, führt nach zwei Mal 68 Schlägen mit drei Schlägen vor Vu und Hull.
Auf den eher langsameren Grüns zahlt sich für die Weltranglistenerste auch ein Putterwechsel aus. “Ich habe gerade einen neuen Putter im Bag, den Spider“, verriet die 26-Jährige. „Ich musste mir einfach etwas anderes sehen. Der Ball rollt wirklich gut. Ich bin sehr zufrieden und habe keine Probleme.”
Während die Gruppe um die Nummer eins, zwei und zehn der Weltrangliste zu glänzen wusste, gab es auch Top-Spielerinnen, die teilweise sang- und klanglos am Cut scheiterten. Unter anderem Jin Young Ko, Minjee Lee, Brooke Henderson, Yuka Saso, Hannah Green oder Lauren Coughlin schafften es nicht ins Wochenende.