Als erster Amateurgolfer seit Phil Mickelson vor 33 Jahren (Northern Telecom Open, 1991) hat Nick Dunlap ein Turnier auf der PGA Tour gewonnen. Der 20 Jahre alte Student der University of Alabama siegte mit 29 unter Par in La Quinta (Kalifornien).
Bei der American Express ließ er Superstars wie Xander Schauffele, Sam Burns, Justin Thomas und Scottie Scheffler, die Nummer eins der Welt, hinter sich. Insgesamt waren 21 Profis aus den Top-50 am Start. Ganz nebenbei stellte Dunlap noch einen Rekord mit 29 unter Par (259 Schläge) auf einem Par-72-Platz auf. Was lernen wir daraus? Im Golfsport ist alles möglich.
Er ist erst der siebte Amateur seit 1945 – und der dritte seit 1957 – der ein Tour-Event gewinnt. Bei seinem erst vierten Start auf der Tour wurde Dunlap außerdem der jüngste Amateur, der seit 1910 gewonnen hat.
»Ich stehe noch unter Schock, das tue ich wirklich«, so der Überraschungssieger nach seinem Triumph. Erst vor zwei Wochen erhielt er die Nachricht, dass ihn ein Sponsor gerne zur Teilnahme in Kalifornien einladen würde. Dunlap ist kein Unbekannter in den USA: Vergangenes Jahr holte er wie einst Tiger Woods die US Amateur und US Junior Amateur. Ein Mega-Talent, das schon mit 12 Jahren eine 59 spielte und als Teenager den arrivierten Pros regelmäßig das Geld abnahm. »Er ist hart und liebt den Wettbewerb. Er ist ein Typ für die großen und wichtigen Momente“, so Jay Seawell, sein Golflehrer in Alabama.
Und nun zeigte er sein Können zum vierten Mal auf der großen Bühne. In Runde 3 gelang ihm eine 60, die niedrigste Runde eines Amateurs auf der Tour. Im Finale benötigte er zehn Schläge mehr, die 70 reichte aber um mit einem Schlag vor Christiaan Bezuidenhout als Sieger festzustehen. Dunlap startete mit viel Selbstvertrauen in das Turnier, schließlich spielte er am Tag vor seiner Abreise nach Kalifornien im North River Club in Tuscaloosa noch 11 unter Par.
Was hat Dunlap nun vor?
„Ich weiß es nicht, ich muss das alles sacken lassen und nachdenken. Bei der Entscheidung geht es nicht nur um mich, es hat Auswirkungen auf viele Menschen in meinem Umfeld.“
Nick Dunlap über seine Zukunft
Er könnte sofort ins Profilager wechseln und als vollwertiges Mitglied auf der PGA Tour spielen. Er würde die Kategorie Tournament Winner bekommen und dürfte an allen Signature Events teilnehmen. Für das Masters, US Open und Open ist er zudem als US Amateur Champion 2023 qualifiziert. Die 500 Punkte für den Sieg bekommt er allerdings nicht. Das Preisgeld in Höhe von 1,5 Millionen Dollar erhielt der Zweitplatzierte Christiaan Bezuidenhout.
Stephan Jäger rutschte nach einer schwachen Finalrunde auf den 52. Platz ab, Matti Schmid scheiterte am Cut.