Rory McIlroy fand seinen Ball auf dem Weg zu seiner 71 (-1) am Donnerstag der DP World Tour Championship an kuriosen Stellen. Zunächst kam dieser auf der 13. Bahn des Earth Course der Jumeirah Golf Estates im Schoß einer Zuschauerin zur Ruhe, die im Gras saß. Der viermalige Major-Gewinner schmunzelte – und sorgte für einen Lacher, als er kurz antäuschte, den Ball spielen zu wollen, wie er liegt. Auf der 18. hatte der viermalige Major-Gewinner dann Glück, dass sein Transportschlag auf dem Par 5 statt des Bachs eine Brücke traf und es ohne Straf-Drop weitergehen konnte.
Wenn McIlroy dieser Tage in Dubai abschlägt, stehen aber nicht nur die Geschehnisse auf dem Platz im Vordergrund. Denn der 34-Jährige ist weit mehr als nur ein Weltklassegolfer. Er ist Meinungsmacher, Markenbotschafter, Geschäftsmann und Familienvater. Und produzierte zuletzt in fast allen Bereichen Schlagzeilen. Zunächst gab er in einem Interview mit dem Irish Independent einen Einblick darüber, wie der Streit beim Ryder Cup wirklich ablief. Und machte keinen Hehl daraus, was er von Patrick Cantlay hält, mit dessen Caddie Joe LaCava er aneinandergeraten war.
Nicht viele Gemeinsamkeiten mit Cantlay
Sein Verhältnis mit seinem Tour-Kollegen sei bestenfalls durchschnittlich, merkte er an. “Wir haben nicht viele Gemeinsamkeiten und sehen die Welt ganz anders.” Sogar Woods habe ihn am Abend des Vorfalls auf dem Parkplatz noch kontaktiert, um die Wogen zu glätten, fügte er hinzu. „Ich habe ihm eine kurze Nachricht geschickt“, sagte McIlroy. „‚Es wird alles gut werden. Es war ein langer Tag. Ich möchte einfach nur ins Bett.'“ Sein Verhältnis mit LaCava sei wieder in Ordnung. Die beiden trafen am Sonntagabend nach dem Ryder Cup im europäischen Team-Raum aufeinander und sprachen über die Szenen. Was Cantlay betrifft, bleibt die Stimmung frostig.
Mit Woods verbindet die Nummer zwei der Welt nicht nur eine Freundschaft. Gemeinsam will das Duo die neue TGL-Indoor-Serie etablieren, die ab Januar beginnen wird. Weil dieses Engagement Zeit und Energie einfordert, hatte er zu Beginn der Woche den Rücktritt von seinem Posten im Policy Board der PGA Tour verkündet.
Umzug nach London?
„Ich denke, dass ich in meinem Leben eine Menge zu tun habe, zwischen meinem Golfspiel, meiner Familie und meinem wachsenden Investmentportfolio, meinem Engagement bei TGL”, erklärte er. “Irgendetwas musste ich aufgeben, und es gibt Leute in diesem Gremium, die viel mehr Zeit und Energie darauf verwenden als ich. Es ist in guten Händen, und ich hatte das Gefühl, dass es der richtige Zeitpunkt war, mich zurückzuziehen.” Berichten des “The Telegraph” zufolge, plant der Familienvater ohnehin, seinen Hauptwohnsitz nach London zu verlagern.
Rorys Rückzug war nicht das Ende einer schlagzeilenreichen Woche. Im Fokus stand auch der Driver, den er frisch im Bag hatte. Vor dem Saisonfinale – McIlroy steht bereits als Gesamtsieger fest – erschien der TaylorMade Qi10 LS auf der USGA Conforming List. Der Nordire nahm die Neuentwicklung prompt mit auf die Runde. Von TaylorMade wird es aller Voraussicht nach erst im kommenden Jahr offizielle Informationen zum neuen Modell geben. Eines steht fest: Das Interesse der Golfwelt ist geweckt. Dem Markenbotschafter sei Dank.