Eine 63 von Jon Rahm, die 66 von Cameron Young und Viktor Hovland – die ruhigen Bedingungen am Moving Day der 151. Open Championship in Royal Liverpool ließen tiefe Ergebnisse zu. Auch weil die Verantwortlichen des R&A die Beschaffenheit der Topfbunker entschärften, sodass die Bälle nicht mehr so oft direkt an der Kante zur Ruhe kamen. Die Folge: Bei nur sehr schwachem Wind in Merseyside gingen oben auf dem Tableau fast ausnahmslos Runden unter Par in die Bilanz ein.
An der Spitze hat sich an einem unterhaltsamen Samstag nicht allzu viel verändert. Brian Harman stolperte zu Beginn der Runde kurz, fing sich aber eindrucksvoll und blieb ab der fünften Bahn ohne Fehler. Eine 69 (-2) führte am Ende dazu, dass der Amerikaner, der bereits die US Open 2017 nach 54 Löchern angeführt hatte, einen Vorsprung von fünf Schlägen auf Young verteidigte.
Young, vergangenes Jahr Zweiter bei der Open in St. Andrews, wird nach seiner Top-Leistung als engster Verfolger gemeinsam mit seinem Landsmann in der Finalgruppe in den Sonntag starten und versuchen, Druck auszuüben.
Die vorletzte Gruppe bilden Hovland und Rahm, die sieben (Hovland) beziehungsweise sechs (Rahm) Schlägen Rückstand auf den Führenden haben. Rahm notierte die niedrigste Runde des Tages und die beste überhaupt bei einer Open in Hoylake.
Kein Wunder, dass der Masters-Gewinner von seiner bisher besten Leistung auf einem Linksplatz sprach. “Ich habe das getan, was ich machen wollte: Mir eine Chance geben”, analysierte er.
Ebenfalls noch mit kleinen Siegeshoffnungen: Jason Day (69), Sepp Straka (70), Antoine Rozner (67) und Publikumsliebling Tommy Fleetwood (71) – die als geteilte Vierte sieben Schläge Rückstand haben.
Die Deutschen
Hurly Long zeigte sich vom Ergebnis her mit einer 71 (Par) zwar verbessert im Vergleich zu den beiden 72er Runden zum Auftakt, verlor aber dennoch zwölf Plätze auf dem Leaderboard. Der 28-Jährige geht von Platz 51 in die Schlussrunde.
Marcel Siem musste sich mit einer 74 (+3) begnügen, die einen Absturz auf den 57. Rang zur Folge hat.
Tiger Christensen und Yannik Paul hatten den Cut verpasst.
Notizen
Eine absolute Top-Paarung wird am Sonntag bereits um 8.45 Uhr die Runde eröffnen. PGA-Sieger Brooks Koepka und Scottie Scheffler, die Nummer eins der Welt. Das US-Duo startet bei vier über Par von Platz 63 in die Schlussrunde.
Am Samstagmorgen musste das Spiel kurz unterbrochen werden. Wegen eines seltenen Gasts auf Bahn 13. Eine Kreuzkröte war auf dem Grün unterwegs und dieses seltene und geschützte Tier darf laut Gesetz nur von ausgewiesenen Experten vom Golfplatz entfernt werden. Nach wenigen Minuten konnte es weiter gehen.
Fitzpatrick glänzt und spielt oben mit! Dabei geht es nicht um den US-Open-Sieger von 2022, sondern um dessen Bruder Alex, der mit einer 65 (-6) auf Position neun kletterte. Der jüngere Bruder spielt für gewöhnlich auf der Challenge Tour. „Ich bin mit dieser Umgebung und der Menge an Leuten hier nicht wirklich vertraut“, kommentierte er. „Aber ich und mein Caddie hatten eine tolle Zeit.”
Rory McIlroy konnte sich nicht wirklich in eine vielversprechende Ausgangsposition für seinen ersten Major-Sieg seit 2014 bringen. Nach einer 69 (-2) steht Platz elf zu Buche. Damit fehlen dem Nordiren neun Schläge auf den Führenden.