Mit einer starken 68er Runde (-4) hat sich Chiara Noja am zweiten Tag des Amundi German Masters beim Golf & Country Club Seddiner See in Berlin auf Rang sieben vorgeschoben. Damit hat die 17jährige, die in Berlin geboren ist, vor den zwei Abschlussrunden noch alle Chancen auf einen Sieg.
Nach zwei Runden führt die Schwedin Johanna Gustavsson (30), die mit elf unter Par und 133 Schlägen die Führung übernahm. „Ich habe einfach solides und konstantes Golf gespielt“, lautete das Resümee der Schwedin, die damit zum ersten Mal in ihrer LET-Karriere als Führende ins Wochenende geht.
„Ich habe deutlich konstanter gespielt und nur ein paar Putts nicht verwandelt“, zeigte sich auch Noja nach ihrer Runde insgesamt zufrieden. „Je mehr ich den Platz spiele, desto besser verstehe ich ihn“, resümierte sie. „In der ersten Runde bin ich noch an den einen oder anderen Abschlag gekommen und wusste nicht wirklich, wie sich die Bahn spielt, das war heute besser.“ Dabei machte am Freitag vor allem in der ersten Hälfte des Tages böiger Wind das Spiel nicht einfach. Während die Spielerinnen morgens zum Teil noch bei Regen ihre Löcher drehten, konnten nachmittags die Fans die Proetten bei Deutschlands einzigem Damenturnier der Ladies European Tour bei Sonnenschein beobachten.
Herber Rückschlag
Einen deutlichen Rückschlag erlitt allerdings der zweite Teeniestar im Feld: Die Inderin Avani Prashanth, die am Donnerstag mit einem Albatross auf Bahn 13 und einer 65er Runde für Furore gesorgt hatte, erlebte in Runde zwei am gleichen Loch ein Desaster und spielte ein Quadruple-Bogey (9), das in einer 79 resultierte.
Der Großteil der Aufmerksamkeit der Zuschauer galt am zweiten Spieltag ohnehin Chiara Noja, die eine von immerhin neun deutschen Spielerinnen ist, die den Cut von +4 überstanden. Unter die Top 15 schob sich neben Noja noch Leonie Harm, die mit 141 Schlägen (-3) auf dem geteilten 15. Rang liegt. Herausragend im Verlauf der Runde war dabei ein Eagle an Bahn 16, einem 472 Meter langen Par 5. Insgesamt, so das amüsierte Fazit von Harm, „habe ich heute eigentlich viel schlechtere Golfschläge gemacht. Aber aus dem, was ich an Schlägen zur Verfügung hatte, habe ich eben viel mehr herausgeholt.“
Stimmen
Johanna Gustavsson: „Der Putter funktioniert immer noch sehr gut und ich habe ziemlich ähnlich zu gestern gespielt. Es war solide und konstant. Auf der 18 habe ich einen Drei-Meter-Putt zum Par gelocht, das war schön. Aber ansonsten gab es keine besonderen Par-Rettungen. Meine Drives heute waren etwas besser als gestern. Mein Plan bleibt also derselbe. Einen Schlag nach dem anderen und sehen, was passiert.“
Leonie Harm: „Heute habe ich deutlich schlechtere Golfschläge gehauen als gestern. Aber ich habe immer mal wieder einen Putt gelocht, der mir Momentum und eine gute Stimmung gegeben hat. Gekratzte Pars haben sich teilweise wie Birdies angefühlt. Hintenrum habe dann auch zwei Putts verschoben. Es war also noch mehr drin, aber ich bin insgesamt sehr zufrieden.“
Olivia Cowan: „Heute habe ich einfach ein paar weniger Fehler gemacht als gestern. Ich mag es, auf deutschen Golfplätzen zu spielen. Die Grüns liegen mir. Von daher lese ich die Putts ganz gut und loche einiges.“
Patricia Isabel Schmidt: „Ich habe mich echt oft gut gerettet – von richtig gut bis Katastrophe war alles dabei. Der Regen und Wind heute Morgen haben es deutlich schwerer gemacht. Wobei ich da direkt zwei Birdies gemacht habe. Gegen Ende war wieder ein bisschen mehr Wind und insgesamt waren die Bedingungen einfach etwas kälter, weswegen der Ball kürzer flog.“
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Ausgewählte Startzeiten, Runde 3
09:12 Uhr: Anne-Charlotte Mora, Patricia Isabel Schmidt, Agathe Sauzon
09:34 Uhr: Mim Sangkapong, Olivia Cowan, Nicole Broch Estrup
09:45 Uhr: Leonie Harm, Emma Spitz, Hayley Davis
10:33 Uhr: Celine Herbin, Diksha Dagar, Chiara Noja
10:44 Uhr: Meghan MacLaren, Alice Hewson, Cara Gainer
10:55 Uhr: Olivia Mehaffey, Kristyna Napoleaova, Johanna Gustavsson