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Putter-Geschichten & Spitzen-Statistiken

Putter-Geschichten

Wie man mit 39 Dollar 11,35 Millionen Dollar gewinnt

Ein Putt wirkt meist weniger spektakulär als ein weit fliegender Drive. Doch sind es meist die treffsicheren Putts, die einen Siegerscore ausmachen. Um den Putter ranken sich auch die besten Anekdoten. Hier die ungewöhnlichsten Putter-Geschichten auf der Tour. 

Putter geben die besten Equipment-Storys her. Driver tun das nicht: Die hochgezüchteten, speziell auf die Schwunggeschwindigkeiten und Eigenarten der Spitzenspieler abgestimmten Köpfe und Schäfte sind eine eigene Welt. Aber beim Putten werden auch die Besten der Welt menschlich. Sie putten mit den gleichen Modellen wie wir, echte Sonderanfertigungen sind selten. Und auch wenn Putterfitter es nicht gern hören: Oft genug wurden mit Zufalls-Käufen große Siege erzielt.

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Jim Furyk

Da wäre etwa der 39-Dollar-Putter, den sich Jim Furyk 2010 in einem Golf-Supermarkt kaufte. Wegen eines Kratzers war das »Sophia«-Modell von Yes sogar nur zweite Wahl. Furyk gewann damit nur wenige Tage später die Tour Championship und den FedEx Cup und damit 11,35 Millionen Dollar.   

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Lee Trevino

Lee Trevino siegte bei der Open Championship 1972 im Muirfield Golf Club mit einem Wilson-Putter, Modell »Arnold Palmer«, den er im Flur seiner schottischen Vermieterin für die Open-Woche stehen sah. Er hat eine, nun ja, ungewöhnliche und doch nachvollziehbare Erklärung zu bieten: »Kätzchen werden blind geboren. Sie können in der ersten Woche ihres Lebens nicht sehen, und ihre Mutter kümmert sich um sie und füttert sie. Putter sind genauso. Putter sind blind. Du gehst in einen Pro-Shop und probierst einen aus, nimmst ihn mit aufs Putting-Grün, lochst jeden Putt. So geht es eine Woche lang. Doch dann öffnet der Putter die Augen und sieht dich, und er sieht, wie du puttest. Und schon bist du wieder derselbe miese Putter wie mit dem vorigen Modell. In Muirfield suchte ich einen blinden Putter, der mich nicht kannte.«  

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Padraig Harrington

Padraig Harrington sieht es ähnlich und wechselt häufig durch: »Ich blicke gern auf ein neues Putter-Modell. Der Mensch braucht Abwechslung, und das Auge will stimuliert werden.« 

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Jack Nicklaus

Eine weitere bekannte Putter-Geschichte ist die des Jack Nicklaus: Er gewann als 46-Jähriger im Jahr 1986 sensationell das Masters, und das mit einem Putter, der aussieht, als hätte er ihn auf einem Minigolfplatz aus der Leihschlägerecke geklaut. Als er ihn ein paar Wochen zuvor bei einem Bürotermin mit der Firma MacGregor zum ersten Mal zufällig in die Hände bekam, fragte er ungläubig: »Ist das ein Witz?« Und doch schrieb der »Response ZT« Geschichte, denn in der Masters-Woche beschloss Nicklaus, sein Comeback mit dem Modell zu versuchen. Noch am Masters-Sonntag gingen 5.000 Bestellungen aus aller Welt bei MacGregor ein, innerhalb eines Jahres wurden mehr als 100.000 Putter verkauft.

Der »Response ZT« sieht aus wie ein normales Blade-Modell im Ping-Anser-Stil, ist aber größer. Viel größer, fast doppelt so groß, daher sieht er tatsächlich aus wie ein Scherzartikel. Um dabei einigermaßen leicht zu bleiben, besteht der Putterkopf aus Aluminium. Er ist ganz einfach verstörend, wenn man ihn nur ansieht. Trotz der großen Golfhistorie ist er nicht einmal sehr wertvoll, denn auf dem Markt zirkulieren noch viele seiner Art. Es gibt ihn gebraucht ab 25 Euro. Vielleicht wäre ein Putter wie der »Response ZT« auch für Sie der Beginn einer ganz persönlichen Putter-Geschichte? 

In der neuen Ausgabe #4/23 erfahren Sie, welche Spieler sich am besten auf dem Grün anstellen und welche Modelle sie nutzen!