In dieser neuen fünfteiligen Trainingsserie entmystifiziert Paul Dyer Schwungprobleme wie Slice, Socket und Co. Los geht’s mit der vermeintlich unkontrollierbaren Muskelzuckung, vor der viele Golfer vor allem bei Putten und Chippen Angst haben: dem Yips.
T | Paul Dyer
F | Stefan von Stengel
Ich bin im englischen Pendle aufgewachsen, einem kleinen Bezirk in der Grafschaft Lancashire. Da es dort, im frühen 17. Jahrhundert, eine der bekanntesten Hexenverfolgungen einschließlich der »Hexenprozesse von Pendle« gab, waren Geschichten und Mythen rund um Hexen und Hexerei für mich etwas Alltägliches.
Auf dem Golfplatz erscheinen auch einige Schläge (gute wie schlechte) manchmal wie verhext und man fragt sich, ob das Problem überhaupt lösbar ist. In dieser neuen Trainingsserie widme ich mich fünf Problemen: dem Yips, dem Slice, dem Socket, getoppten und gefetteten Schlägen.
Stopp den Yips
Der Yips ist eine unwillkürliche, plötzlich auftretende Zuckbewegung, bei der zumeist die Armmuskulatur ein ruckartiges Muskelzucken kurz vorm Impact durchfährt. Als Resultat kann beispielsweise die fordere, scharfe Schlägerkante des Wedge, das Leading Edge, den Ball treffen oder man hackt in den Boden.
Yips ist nicht gleich Yips
Die unerwartete, einen Yips erzeugende Muskelzuckung, wird oft in Verbindung mit Putten gebracht. Dabei kann bei allen Schlägen »geyipst« werden. Prominentes Beispiel aus einer anderen Sportart ist Anna Kournikowa.
Beim Golf gibt es den Yips auch im Kurzen Spiel. Dann verkanten Arme und Hände kurz vorm Treffmoment das Schlägerblatt, der Ball fliegt im schrägen Winkel weg und verfehlt das Ziel deutlich.
Manchmal kommen Schüler zu mir und meinen, sie hätten einen Yips. Ähnlich wie vor über 400 Jahren noch an Hexen geglaubt wurde, kann ich als Golflehrer sagen, dass nicht jedes Schwungproblem so fürchterlich schwerwiegend ist, wie es zunächst erscheint. Auch zum Auskurieren diesen Problems bedarf es keines Hexenwerks.
Einige Golfer befürchten, der Yips sei eine Krankheit, die sich von Spieler zu Spieler übertragen kann und die Lösung im Bereich des Mentaltrainings läge. Aber er ist eine physische Bewegung, weshalb es auch eine physische Ursache geben muss.
Paul Dyer begibt sich auf die Suche nach der Ursache des Yips – und auch einer Lösung des Problems. Teil 1 der Trainingsserie Schwungprobleme mit Paul Dyer lesen Sie in der neuen Ausgabe #4/23.