Die Diskussion um Sport-Washing und saudi-arabische Investments in die Welt des Golfsport beschränkt sich nicht nur auf LIV Golf und die Herren. Am Wochenende gab Anna Nordqvist bekannt, ihren Vertrag mit Saudi Aramco, der derzeit größten Erdölfördergesellschaft der Welt, auflösen zu wollen.
In einem Interview mit der schwedischen Nachrichtenagentur TT berichtete die dreimalige Major-Gewinnerin über heftige Kritik, die zuletzt auf sie einprasselte. “Ich war nicht wirklich darauf vorbereitet, so viel Hass und gemeine Kommentare von Leuten zu bekommen, die mich nicht einmal kennen”, gestand die 35-Jährige. „Es ist nicht so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe“, erklärte die Vize-Kapitänin beim anstehenden Solheim Cup in Finca Cortesin weiter. Sie müsse über sich selbst nachdenken und habe sich nicht gut gefühlt.
“Ich war nicht wirklich darauf vorbereitet, so viel Hass und gemeine Kommentare von Leuten zu bekommen, die mich nicht einmal kennen”
Anna Nordqvist
Nordqvist will bei Team Series abschlagen
Saudi Aramco gehört zu weiten Teilen dem saudischen Staat und investiert viele Millionen ins Damengolf. Unter anderem ist das Unternehmen Hauptsponsor von fünf Turnieren der Ladies European Tour in Singapur, Florida, London, Hong Kong und Dschidda. In der kommenden Woche werden einige der besten Damen der Welt im Royal Greens Golf & Country Club um stolze fünf Millionen Dollar an Preisgeld spielen.
Nordqvist steht trotz der beendeten Partnerschaft im Feld. „Ich muss bis August vier Turniere auf der [Ladies] European Tour bestreiten, denn mein großes Ziel ist die Teilnahme am Solheim Cup“, sagte sie. „Ich denke, es ist wichtig, überall auf der Welt zu spielen, um die jüngeren Generationen zu beeinflussen, von großen Dingen zu träumen.“
Auch deutsche Profi-Spielerinnen wie Olivia Cowan (Aramco) oder Chiara Noja (Golf Saudi) haben saudische Sponsorenverträge.