Ein Gebäude im GC Hamburg Wendlohe in Brand
Entgegen diverser Meldungen brannte nicht etwa das Clubhaus, sondern das Gebäude, in dem Pro Shop, Sekretariat und Caddyhalle untergebracht sind. GC Hamburg Wendlohe ist einer der wenigen Clubs, in denen es noch einen außerordentlichen Service gibt: Einen Caddymaster, der die Schläger und Trolleys sämtlicher Mitglieder reinigt, pflegt und in der Caddyhalle unterstellt. Dieses Gebäude stand nun in Brand. »Konkret sind Pro Shop, Sekretariat, Toiletten, die Unterbringung der Golfcarts und die Räumlichkeiten des Hamburger Golf Verbands abgebrannt«, erklärt Geschäftsführer Christoph Lampe. Auf dem Gelände des GC Hamburg Wendlohe ist nämlich auch die Geschäftsstelle des Landesgolfverbands HGV beheimatet.
Großeinsatz der Feuerwehren in der Wendlohe
Zum Brand, der vor 20:30 Uhr am Dienstagabend ausgebrochen sein muss, kamen fünf Hamburger Berufsfeuerwehren und zwei freiwillige Feuerwehren aus Schleswig-Holstein. »Insgesamt waren über 200 Feuerwehrleute im Einsatz«, erklärt Geschäftsführer Christoph Lampe, der noch in derselben Nacht versucht hat – ganz professionell – über sämtliche Kanäle seine Mitglieder über den aktuellen Stand im Club zu informieren. »Bis 9:15 Uhr am nächsten Morgen wurde noch aktiv gelöscht. Und gegen Mittag ist die Feuerwehr noch mal erneut angerückt«, erklärt der Wendloher Geschäftsführer im Interview.
»Brandheißer Club«
Tragischer Weise hat es in der knapp 60-jährigen Clubgeschichte des GC Hamburge Wendlohe schon mehrfach gebrannt: 1972 war die Maschinenhalle (Brandursache unbekannt) betroffen, bei der ein Großteil des Maschinenparks zerstört wurde. 1983 ist das erst knapp 13 Jahre junge Clubhaus restlos abgebrannt (Brandursache unbekannt). Aufgrund von Brandstiftung brach in der Nacht von Halloween am 31. Oktober 2019 die Trainingshalle auf der Driving Range ab. Diese Halle war 1996 ursprünglich errichtet und 2014 erweitert worden. Jetzt am 10. Januar waren Sekretariat, Pro Shop und Caddyhalle einschließlich weiterer Räumlichkeiten betroffen. »Damit sind alle Hauptgebäude des Clubs einmal abgebrannt«, resümiert Christoph Lampe.
Schaden
»Über die Schadenshöhe kann eigentlich nur spekuliert werden«, sagt Christoph Lampe. »In der Tagespresse wird von einem Schaden von einer Millionen ausgegangen. In der Halle hat es 824 Stellplätze gegeben. In der Brandnacht sind 149 Taschen von der Freiwilligen Feuerwehr Bönningstedt gerettet worden. Dieser Räumversuch musste dann abgebrochen werden, da das Feuer erneut aufgeflammt ist. Wer rechnen kann, wird erahnen, dass der Gesamtschaden damit deutlich höher sein könnte«, so Lampe.
Brandursache im GC Wendlohe
Zum aktuellen Zeitpunkt sollten keine Spekulationen über die Brandursache unternommen werden. Zwar ist es zutreffend, dass der letzte Großbrand, der knapp 38 Monate zurück liegt (31. Oktober 2019) Brandstiftung war. Doch kann dieses Mal davon nicht automatisch ausgegangen werden. Ein Brandursachen-Ermittlerteam wird im Laufe der kommenden Tage nach dem Brandherd suchen.
Wendloher Ausblick
Optimistisch sagt Christoph Lampe: »Ein schlimmes Ereignis birgt auch eine Chance für die Zukunft, die der Club nutzen muss.« Dementsprechend kümmern sich Lampe und sein Team zunächst um eine provisorische Normalität, um dann die Vision in der Zukunft zu entwickeln. Wichtig wird nämlich sein, die DM der AK 50 so professionell wie möglich abzuwickeln und dann im kommenden Jahr das 60-jährige Jubiläum dennoch gebührend zu feiern – auch wenn das Clubarchiv dem Brand zum Opfer gefallen ist.
Update zum Feuer im GC Hamburg Wendlohe gibt’s hier.