DP WORLD Tour: BMW PGA Championship
Austragungsort: Wentworth Club, Virginia Water, Surrey (England)
Preisgeld: 8.000.000 US-Dollar
1. Shane Lowry (IRE) 199/-17
T2. Rory McIlroy (NIR) 200/-16
T2. Jon Rahm (ESP) 200/-16
4. Talor Gooch (USA) 201/-15
T5. Viktor Hovland (NOR) 202/-14
T5. Patrick Reed (USA) 202/-14
T5. Thomas Detry (BEL) 202/-14
T5. Søren Kjeldsen (DEN) 202/-14
T23. Bernd Wiesberger 206/-10
T65. Max Kieffer (GER) 211/-5
CUT: Matti Schmid, Hurly Long, Nicolai von Dellingshausen (bd. GER)
Was für eine dramatische Woche in Wentworth. Vor dem Event haben sich Tour-Verantwortliche sowie zahlreiche Spieler von einer Seite präsentiert, die man verstehen kann, aber nicht verstehen muss bei der LIV Golf Problematik. Ihr Auftreten: offensichtlich, infantil und in Teilen unverschämt. Man zieht halt alle Register beim Drangsalieren. Im Vorfeld teilt man den LIV-Pros gleich mal mit: Sie seien in Wentworth nicht willkommen. Martin Kaymer zieht seine Konsequenzen und streicht seine Teilnahme auf dem heiligen Geläuf im Wentworth Club. Die Spieler werden vom Pro-Am befreit und man spricht mit den TV-Sendern ab, die Abtrünnigen ja nicht im Live-Bild zu präsentieren. Schließlich übernehmen die Linientreuen und verteilen Spitzen.
Bogen überspannt
Jon Rahms Kritik ist akzeptabel, Sprachrohr Rory McIlroy zündelt gerne mit („die werden am Sonntag ziemlich müde sein. Es ist der vierte Tag.“) und Billy Horschel reißt den Mund ordentlich auf. Der Amerikaner greift Talor Gooch und Abraham Ancer an, weil sie in London mitspielen. Für ihn ein Unding, da sie nur nach Wentworth angereist sind, um Weltranglistenpunkte einzusacken und ansonsten so gar nichts zur Unterstützung der DP World Tour geleistet haben. Grundsätzlich liegt er bei seiner Einschätzung nicht so falsch (Jason Kokrak hat kurzfristig auf seinen Start verzichtet). Allerdings ist Horschel nicht in der Position als personifizierter Förderer der europäischen Serie aufzutreten – sechs Einsätze neben Majors und WGC’s in über einem Jahrzehnt sind herzlich wenig. 17 LIV-Golfer sind dennoch in Wentworth dabei.
Football statt Golf
Sergio Garcia ist einer davon. Nach seinem schwachen Auftakt, dem Abbruch der ersten Runde nach dem Tod der Queen, dem gestrichenen Freitag (wegen dem Tod der Queen) und dem Heckmeck bucht der Spanier aus, fliegt in die Heimat und besucht am Wochenende ein Football-Spiel in Austin. Derweil geht man in Wentworth wieder auf Birdiejagd. Der Finaltag ist an Spannung kaum zu überbieten. Dummerweise mit einem Namen ganz oben auf dem Leaderboard, der vielen ein Dorn im Auge ist. Patrick Reed liegt lange Zeit in Führung mit 14 unter Par. Ausgerechnet ein LIV Golf-Pro…
Die Macher werden schließlich erlöst. Rahm spielt in der Manier eines Champions ein Eagle an der 18 und übernimmt die Spitzenposition mit 16 unter Par. Aufatmen bei Tour-Boss Keith Pelley. Der darf durch seine stylische blaue Brille mitverfolgen, dass seine Zugpferde liefern. Besonders Shane Lowry und Rory McIlroy. Der Ire kommt nach einem feinen Birdie mit 17 unter Par ins Clubhaus. Nun kann nur noch der Nordire kontern. Ein unrealistischer Albatros an der 18 und McIlroy würde gewinnen – mit einem Eagle geht es in die Verlängerung. Sein Eagle-Putt rollt Richtung Loch und bleibt genau dort stehen. Das war’s: Lowry siegt. Mit einer 65 in Runde drei und ohne einen Bogey in der gesamten Turnierwoche.
McIlroy gratuliert seinem Kumpel: „Du hast den Sieg verdient.“ Lowry Antwort: „Danke, du hast schon so viel gewonnen.“ Anschließend lässt er alle wissen, dass er der glücklichste Mann der Welt sei, um dann nachzulegen: „Das ist ein Sieg für die guten Jungs.“ Interessant, ausgerechnet von einem, der noch dankend das Startgeld für das Saudi International 2022 angenommen hat und alle Kritiker abstrafte, er sei Berufsgolfer und kein Politiker. Lowry haben sie offenbar auf Kurs gebracht.
Schlusswort: Talor Gooch wurde als bester LIV-Vertreter Vierter und Reed Fünfter.
„Ich habe kein Geheimnis daraus gemacht, wie ich zu der ganzen Sache (LIV Golf) stehe. Ich wollte das Turnier gewinnen, allen voran für mich. Für alle Leute, die loyal zu dieser Tour sind habe ich das Gefühl: Das ist ein Sieg für die guten Jungs.“
Shane Lowry
Glückwünsche von Rory McIlroy
PGA TOUR CHAMPIONS: Ascension Charity Classic
Austragungsort: Norwood Hills Country Club, St. Louis (MO)
Preisgeld: 2.000.000 US-Dollar
1. Padraig Harrington (IRL) 199/-14
2. Y.E. Yang (KOR) 200/-13
3. Steve Stricker (USA) 201/-12
4. Bernhard Langer (GER) 202/-11
Titel Nummer drei in dieser Saison für Padraig Harrington. Der Ire verkürzt den Abstand zum Führenden Steven Alker (NZL) in der Gesamtrangliste auf 134.778 US-Dollar. Vier Turniere stehen noch bis zum Playoff-Start aus und Harrington hat beste Chancen, die Spitzenposition zu übernehmen. Bernhard Langer spielt ein feines Event mit einem vierten Platz. Überragend: Seine Auftaktrunde mit 65 Schlägen.
LADIES EUROPEAN TOUR: VP Bank Swiss Ladies Open
Austragunsort: Golfpark Holzhäusern, Risch-Rotkreuz (Schweiz)
Preisgeld: 200.000 Euro
1. Liz Young (ENG) 204/-12
2. Linn Grant (SWE) 205/-11
3. Rosie Davies (ENG) 206/-10
T4. Alexandra Försterling (GER) 207/-9
T4. Ursula Wikstrom (FIN)207/-9
T4. Manon De Roey (BEL) 207/-9
10. Emma Spitz (AUT) 209/-7
T15. Christine Wolf (AUT) 211/-5
T30. Verena Gimmy (GER) 215/-1
T30. Sophie Witt (GER) 215/-1
T46. Luisa Dittrich (GER) 217/+1
T57. Laura Fünfstück (GER) 219/+3
T61. Vanessa Knecht (SUI/Am.) 223/+7
CUT: Helen Tamy Kreuzer, Franziska Friedrich, Carolin Kauffmann, Karolin Lampert, Leticia Ras-Anderica (alle GER), Kim Metraux, Elena Moosmann (Am.), Yana Beeli (Am.), Anais Maggetti, Charlotte Alran, Victoria Monod (alle SUI).
Bei dem Sieg von Liz Young sorgt eine junge deutsche Spielerin für Aufmerksamkeit. Alexandra Försterling (Berlin-Wannsee) feiert mit dem vierten Platz eine richtig gelungene Profi-Premiere.
+++ ERGEBNISSE +++
LPGA TOUR: Kroger Queen City Championship
Austragungsort: Kenwood CC, Cincinnati (OH)
Preisgeld: 1.750.000 US-Dollar
1. Ally Ewing (USA) 266/-22
2. Xiyu Lin (CHN) 267/-21
3. Maria Fassi (MEX) 272/-16
T10. Morgane Metraux (SUI) 278/-10
CUT: Olivia Cowan (GER), WD: Isi Gabsa (GER)
Es war bislang nicht ihre Saison. Ally Ewing reist mit keinem einzigen Top-10 Ergebnis an und lässt sich am Ende als Gewinnerin feiern. Ausschlaggebend ist die vierte Runde: Auf den Back Nine überholt sie mit fünf Birdies in Folge das Feld. Isis Gabsa schafft den Cut, muss aber aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aussteigen.