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LIV Golf Invitational: Die Liste ist raus – mit Martin Kaymer und Dustin Johnson

Manche Dinge verzögern sich – wie die Teilnehmerliste der LIV Golf-Premiere kommende Woche im Centurion Club bei London. In der ersten Mai-Woche sollte sie veröffentlich werden, am 31. Mai wurde sie abends präsentiert: Die größte Überraschung ist der Name Dustin Johnson (USA).

HILTON HEAD ISLAND, SOUTH CAROLINA - APRIL 13: Dustin Johnson walks the seventh hole during a pro-am prior to the RBC Heritage at Harbor Town Golf Links on April 13, 2022 in Hilton Head Island, South Carolina. (Photo by Kevin C. Cox/Getty Images)
Dustin Johnson (Photo: Getty Images)

Saudi und LIV Golf hier, Saudi und LIV Golf da. In den vergangenen Monaten war das Thema der neuen Tour omnipräsent und hat vielerlei Diskussionen ausgelöst. Am Abend des 31. Mai wurde nun die Teilnehmerliste für das erste Event vom 9. bis 11. Juni im Centurion Club bei London veröffentlicht. Endlich und mit viel Verzögerung.

Überraschung

Cheforganisator Greg Norman konnte nun doch noch für einen Paukenschlag sorgen. Neben Kevin Na (USA/20 OWGR) und Talor Gooch (USA/33 OWGR) ist Dustin Johnson, die ehemalige Nummer eins der Welt und derzeit auf Position 13 geführt, dabei. Das ist interessant. Der Amerikaner ließ sich in der Vergangenheit gerne von dem satten Antrittsgeld der Saudis locken und spielte die Saudi International regelmäßig mit. Als die Stars der PGA Tour sich reihenweise für ihre Verbundenheit mit Amerika aussprachen, sprang er auch auf und kehrte LIV Golf den Rücken.

Um jetzt erneut aufzuspringen. Brisant dabei: Zeitgleich zu dem Event in London wird auf der PGA Tour die RBC Canadian Open veranstaltet. RBC ist einer der Sponsoren Johnsons. „Wir sind sehr enttäuscht und wünschen ihm alles Gute“, teilte das Unternehmen mit. Wenn das nicht nach vorzeitiger Vertragsauflösung aussieht.

TULSA, OKLAHOMA - MAY 18: Martin Kaymer of Germany walks along the course during a practice round prior to the start of the 2022 PGA Championship at Southern Hills Country Club on May 18, 2022 in Tulsa, Oklahoma. (Photo by Ezra Shaw/Getty Images)
Martin Kaymer (Photo: Getty Images)

Bekannte Namen

Natürlich sind auch Louis Oosthuizen (RSA), Lee Westwood (ENG), Sergio Garcia (ESP), Ian Poulter (ENG), Richard Bland (ENG) sowie Martin Kaymer auf der Liste. Das sind die Namen, die seit Wochen gehandelt wurden. Der Deutsche sieht die von Saudi-Arabien finanzierte Serie als Option an, u.a. um den Golfsport mit diesem Konzept zu fördern und interessanter zu gestalten. Kaymer, der diese Woche bei der Porsche European Open in Hamburg spielt, bügelte die Kritik, dass Saudi-Arabien sein schlechtes Image (Menschenrechtsverletzungen) durch hochdotierte Sportveranstaltungen aufbessern möchte, ab: „Ich bin kein Politiker, ich bin Profi-Golfer“, wird er von der FAZ zu diesem Thema zitiert. Stimmt, mit dem Vorwurf, dass er den leichten, lukrativen Weg sucht und nicht mehr die knallharte Konkurrenz – damit wird er leben müssen. Durchaus überraschend ist, dass Bernd Wiesberger aus Österreich gelistet ist. Offenbar ist er bei seinen Gedankenspielen zu dem Ergebnis gekommen, dass es eine prima Gelegenheit ist, viel Geld zu verdienen… 48 Spieler, drei Runden, kein Cut und dann 25 Millionen Dollar Preisgeld sind Argumente.

TULSA, OKLAHOMA - MAY 20: Bernd Wiesberger of Austria plays his second shot on the 16th hole during the second round of the 2022 PGA Championship at Southern Hills Country Club on May 20, 2022 in Tulsa, Oklahoma. (Photo by David Cannon/Getty Images)
Bernd Wiesberger (Photo: Getty Images)

Noch ist das Feld für London nicht voll. Kommenden Montag soll es eine Qualifikation geben und zudem wird noch ein Top-Name erwartet. Phil Mickelson oder Rickie Fowler sind die heißesten Kandidaten.

Gespannt wartet man nun auf die Reaktion der Touren, besonders der PGA Tour. Jay Monahan hat allen Profis mit Ausschluss gedroht. Ob das wirklich passieren wird und wann, das ist vollkommen offen. Ein sofortiger Rauswurf erscheint unrealistisch aus zwei Gründen. Nach London steigt die US Open. Der Fokus soll auf dem Major liegen und nicht auf das Geplänkel rund um LIV Golf verschoben werden. Zudem wäre es kontraproduktiv, weil die US Open von der USGA veranstaltet wird. Die USGA könnte die Entscheidungen der PGA Tour jederzeit aushebeln. Das gilt auch für die Open im Juli, da hat die R&A die Haushoheit.

Unabhängig davon haben sich die Profis längst in Stellung gebracht und wollen, die Problematik – wenn nötig – vor Gericht bringen.