Der große Showdown ist vom 9. bis 11. Juni im Centurion Club bei London geplant: Die Premiere der LIV Golf Invitational Series. Seit Monaten kracht es vor und hinter den Kulissen. Die etablierten Serien (PGA Tour und DP World Tour) unternahmen nun wirklich alles, um die von Saudi-Arabien unterstützten Events (25 Mio. Dollar Preisgeld/Turnier plus Stargelder) nach allen Regeln der Kunst zu torpedieren.
Am Ende geht es, wie so häufig im professionellen Golfsport, nur um Geld. Und davon hat LIV mit Vorturner Greg Norman reichlich. So viel, dass in den Chefetagen der PGA Tour und DP World Tour das große Zittern einsetzte. Der Reichtum der Saudis ist Fakt. Nun geht es also los in London. Und da ist auch Martin Kaymer mit von der Partie. „Wir haben die Tour um Freigabe gebeten“, bestätigte nun das Management des deutschen Profis auf Anfrage von GM. Der Telegraph brachte die Meldung bereits vergangenes Wochenende.
Rückkehrer
Kaymer hat Ende 2021 sein Team umgekrempelt. Mittlerweile ist ein alter Bekannter wieder an seiner Seite und führt die Geschäfte rund um die Turniere: Johan Elliot. Der Schwede begleitete den Deutschen am Anfang seiner Karriere und feierte mit ihm u.a. den Aufstieg zur Nummer eins sowie die PGA Championship 2010, The Players und US Open (beide 2014). Irgendwann, Mitte 2015, matchte es gar nicht mehr und man trennte sich. Frag nach bei Caddie Craig Connelly.
Vielleicht ist die Rückholaktion ein Rettungsanker. Mit dem Skandinavier gab es viele Erfolge für Kaymer, ohne ihn keine. Elliot, der im Profi-Golf bestens vernetzt ist, dürfte auch die treibende Kraft hinter dem LIV-Engagement gewesen sein. Bereits beim Masters hieß es, dass Kaymer ein Kandidat wäre. Auch das erklärt sich: Greg Norman ließ durchblicken, dass eine ehemalige Nummer eins der Welt am Start sein werde. Das trifft auf den Deutschen zu.
Die oft angedrohten Sanktionen der Tour für Spieler, die bei den LIV Invitational Series teilnehmen, hat Keith Pelley (CEO European Tour Group) in einem internen Schreiben revidiert. Stattdessen appellierte er an die Ehre, Loyalität und Moral der Profis, sich über die möglichen Auswirkungen einer weiteren Tour (LIV) Gedanken zu machen und welche Konsequenzen das für ihre Heimat-Tour haben könnte.
Man wird sehen, wer Anfang Juni alles in London bei der Premiere am Start sein wird – außer Kaymer und Lee Westwood. Die Insider sind sich einig, in den Zentralen der Tour wird es dieses Jahr wegen LIV noch manch Wutausbruch geben. Spätestens, wenn ein Top 10-Spieler ausschert…
Kaymers Turnierplan
19. bis 22. Mai: PGA Championship (Southern Hills Country Club, Tulsa, Oklahoma)
3. bis 6. Juni: Porsche European Open (Green Eagle Golf Courses)
9. bis 11. Juni: LIV Golf Invitational Series (Centurion Club, London)
16. bis 19. Juni: US Open (The Country Club in Brookline, Brookline, Massachusetts)
23. bis 26. Juni: BMW International Open (GC München Eichenried)