Reise Dänemark – Dünen, Watt & Fairways

Als Urlaubsregion ist Blåvand schon lange bekannt. Hier ganz im Westen von Dänemark locken der Naturpark Dänische Nordsee und der nördliche Teil des Nationalparks Wattenmeer jedes Jahr tausende erholungssuchende Touristen an die Küste. Das Pfund der Region ist die Naturlandschaft. Von Skallingen im Süden bis Nymindegab im Norden erstreckt sich über 50 Kilometer zusammenhängender weißer, breiter Sandstrand mit spektakulären Dünen entlang der rauen See. Unter Golfurlaubern war die Region bisher – wenn überhaupt – nur ein Geheimtipp. Das soll sich nun ändern. Um auch vermehrt Golftouristen anzuziehen ist etwa der Ferienhausvermieter Blåvand Feriekompagniet mit dem Blåvandshuk Golfklub eine Kooperation eingegangen, die seinen Ferienhausgästen kostenloses Golfspielen während ihres Aufenthalts ermöglicht. Das golferische Angebot, das die Anlage von Blåvandshuk bereithält, dürfte durchaus geeignet sein, um diesem Ziel näher zu kommen.

Neben einem abwechslungsreichen 18-Löcher-Platz mit Blick auf die Ho Bucht, der Handicap-Golfern vorbehaltenen ist, gibt es zwei 9-Löcher Pay & Play-Plätze auf denen auch Anfänger spielen dürfen. 
Nur 20 Kilometer von Blåvand entfernt liegt auf der gegenüberliegenden Seite der Ho Bucht mit dem Esbjerg Golfklub ein echter dänischer Klassiker, der auch über Dänemarks Grenzen hinaus bekannt ist. Viele Jahre galt Esbjergs Marbæk-Course als der beste Golfplatz des Königreichs. In den letzten Jahren hat Esbjerg im Rennen um die Krone zwar Konkurrenz durch amerikanisch geprägte Mammutprojekte bekommen, wie das Lübker Resort im Norden Jütlands, die Plätze des The Scandinavian Club bei Kopenhagen und zuletzt Great Northern auf der Insel Fünen. Das ändert jedoch nichts daran, dass der Marbæk noch immer ein kontinental-europäisches Schmankerl und anspruchsvoller Test für Golfer aller Spielklassen ist, wie jüngst auch die Profispieler der Challenge Tour beim Tour-Stopp in der Hafenstadt erleben konnten. 
In einer anderen Liga spielen die Plätze vom Varde GK und Henne GK, die aber dennoch einen Besuch wert sind und das Golfangebot in Westjütland abrunden. 

Platzbewertungen

Esbjerg – Marbæk Course

Der Esbjerg Golf Klub wurde schon 1921 gegründet, am heutigen Standort im Nationalpark Wattenmeer am Rande des Marbæk Forsts ist er aber erst seit 1975 angesiedelt. Mit dem Marbæk und dem Myrtue verfügt der Club heute über zwei 18-Löcher-Plätze. Platzarchitekt Frederik Dreyer entwarf den 1975 eröffneten Marbæk-Kurs, der sich charakterlich in mehrere Areale unterteilt. Prägend sind flache, offene Abschnitte, Waldbahnen und eine riesige ondulierte Heidelandfläche, über die mit den Löchern 3 bis 7 die besten Bahnen des Platzes verlaufen. Wenn im Spätsommer das Heidekraut blüht, bietet sich ein atemberaubend schöner Kontrast zwischen sattgrünen Fairways und einem Meer aus in Purpur leuchtendem Heidekraut, das die Spielbahnen flankiert. So schön die Heide auch ist, sie schluckt erbarmungslos Bälle, wenn man die Fairways verfehlt. Und das passiert auf dem exponierten, zur Ho Bucht abfallenden Gelände ganz schnell; denn starker Wind ist hier der Normalfall. Von den hinteren Abschlägen misst der Platz lange 6.357 Meter bei Par 71 und ist allein schon deswegen anspruchsvoll. Wasser ist dagegen kaum ein Problem auf dem Marbæk; der Teich an Loch 4 (Par 5) ist das einzige nasse Hindernis auf dem Parcours. Die Verteidigung der Grüns durch Bunker ist dagegen extrem wirkungsvoll, oft sind diese fintenreich einige Meter dem Grünbeginn vorgelagert. Der Pflegezustand des gesamten Golfplatzes ist einwandfrei. 

Esbjerg Golfklub 
Sønderhedevej 11, 6710 Esbjerg V 
Tel.: 0045/ 75269219, kontor@egk.dk, esbjerggolfklub.dk 
18 Löcher (Marbæk), 5.653/4.877 Meter (H/D); Par 71/71; CR 71,0/72,1, Slope 127/119 
Greenfee: 40 bis 61 Euro

Blåvandshuk Golfklub

Den »großen« Platz von Blåvandshuk zu spielen, fühlt sich fast an, als spiele man zwei komplett unterschiedliche Kurse. Die Front Nine verlaufen über ein total offenes, konturenarmes Gelände mit Blick auf die Ho Bucht. Die Back Nine dagegen sind von Mischwald geprägt, wesentlich enger und teilweise sogar leicht onduliert. Der starke Charakterwechsel kommt unerwartet, aber nicht unwillkommen. Auf den ersten Neun kommt trotz der Küstennähe und Offenheit kein richtiges Links-Feeling auf. Der Boden ist eher schwer und feucht als sandig und fest, die Bunker keine Töpfe und Dünen gibt es auch nicht. Die größte Herausforderung ist der Kampf mit dem von der Küste her peitschenden Wind und ein paar Wassergräben, von denen man besser vorher weiß, wo sie lauern. Auf den zweiten Neun ist strategisches Spiel gefragt, sonst stehen ganz schnell Bäume oder Sträuche im Weg. Die freundliche Atmosphäre im Club, das schöne, reetgedeckte Clubhaus und das attraktive Preis-Leistungs-Verhältnis sind Pluspunkte. 

Blåvandshuk Golfklub 
Søndertoften 29, 6857 Blåvand 
Tel.: 0045/ 75278535, sekretariat@blaagolf.dk, blaagolf.dk 
18 Löcher, 5.623/4.965 Meter (H/D); Par 70/70; CR 70,6/72,5; Slope 128/126 
Greenfee: 50 Euro

Varde Golfklub

Der Varde Golfklub eignet sich nicht unbedingt als touristische Attraktion. Es ist ein klassischer, bodenständiger Mitglieder-Club. Der 1993 eröffnete Parkland-Kurs im Varde-Flussgebiet bietet kaum herausstechende Designmerkmale, ist größtenteils flach und durchschnittlich anspruchsvoll. Der Platzcharakter erinnert an schleswig-holsteinische Knicklandschaften. Positiv hervorzuheben, ist der gute Pflegezustand und die Ruhe beim Spielen. 

Varde Golfklub 
Gellerupvej 111B, 6800 Varde  
Tel.: 0045/7522 4944, kontor@vardegolfklub.dk, vardegolfklub.dk 
18 Löcher, 5.675/4.533 Meter (H/D), Par 72/72, CR 70,9/69,5, Slope 130/116 
Greenfee: 42 Euro 

Restaurant-Empfehlungen

Hoefde4

Wunderschön liegt das reetgedeckte Restaurant in unmittelbarer Nähe zum Strand. Ob drinnen oder draußen, das Restaurant ist modern und gemütlich, eine Atmosphäre in der man sich direkt wohlfühlt. Hier wird moderne nordische und französische Küche erstklassig kombiniert. Hervoragende Weinkarte. Wir waren begeistert! 
hoefde4.dk
 
Ho Kro

In der Mitte der kleinen Stadt Ho, können sie den Ho Kro kaum übersehen. Betritt man diesen, hat man direkt das Gefühl willkommen zu sein. Die Küche, vom Restaurant selbst und treffend zusammengefasst, als »Gourmet auf Vestjüttländisch« ist definitiv einen Besuch wert! 
hokro.dk