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Engländer Scotland überrascht in Alveslohe

Beim PGA-Turnier in Alveslohe sorgt ein Außenseiter für Furore. Nach dem zweiten Tag der zur Europa-Tour gehörenden Veranstaltung vor den Toren Hamburgs liegt der Engländer Zane Scotland zusammen mit seinem Landsmann Lee Slattery auf Siegkurs. Der lediglich Insidern bekannte Scotland, der normalerweise nur auf der zweitklassigen Challenge-Tour aktiv ist, benötigte für die ersten beiden Runden bei dem mit 3,6 Millionen Euro dotierten Event 135 Schläge und war anschließend geradezu überwältigt.

„Das war eine brilliante Runde“, sagte der 25-Jährige, der nur dank einer Wildcard am höchstdotierten Turnier Deutschlands teilnehmen durfte. Seine Fähigkeiten angedeutet hatte Scotland allerdings schon kürzlich mit einem zwölften Platz bei den French Open. Geholfen habe ihm, so Scotland, auf dem Par-72-Kurs die ständig wechselnde Witterung: „Da musste ich mich noch mehr konzentrieren und das war gut für mich.“

Drei Deutsche schaffen den Cut

Weit weniger gut kamen die zwölf deutschen Spieler mit dem unberechenbaren Wetter zurecht. Lediglich Marcel Siem aus Ratingen, immerhin als 19. mit 140 Schlägen, der Stuttgarter Tino Schuster (141) und Max Kramer aus Fulda (143) überstanden den Cut, vorzeitig abreisen musste hingegen Nachwuchshoffnung Martin Kaymer. Das 22 Jahre alte Talent aus Mettmann, bereits als Nachfolger von Golfidol Bernhard Langer hochgejubelt, blieb mit zwei 74er Runden weit unter seinen Möglichkeiten.

Direkt hinter Scotland setzte sich vor 9100 Zuschauern der Höhenflug des kleinen Argentiniers Andres Romero nahtlos fort. Eine knappe Woche nach seinem sensationellen dritten Platz bei den British Open in Carnoustie düpierte der Südamerikaner auch auf Gut Kaden fast die gesamte Konkurrenz und positionierte sich mit 136 Schlägen auf Rang drei, gemeinsam mit Oliver Wilson aus England.

Romero mit erneuter Achterbahnfahrt

Wie schon beim einzigen europäischen Major-Turnier vor Wochenfrist nahm der 26-Jährige aus der Provinz Tucuman das Publikum mit auf eine Achterbahnfahrt. Romero startete mit einem Doppel-Bogey, glich diesen Patzer aber später mit sieben Birdies, davon vier in Serie, mehr als aus, ehe ihm am 18. Loch erneut ein Bogey unterlief. Ähnlich turbulent hatte der bekennende Fußball-Fan in Carnoustie agiert, dort nahm ihm erst ein Doppel-Bogey am vorletzten Loch die letzten Siegchancen.

„Es ist eben meine Art, so aggressiv zu spielen. Manchmal fehlt mir noch ein bisschen die Erfahrung, aber langsam lerne ich, mit dem Druck umzugehen“, sagte Romero, der in diesem Jahr noch auf seinen ersten Sieg auf der Europa-Tour wartet. Immerhin machte er durch seinen Erfolg bei den British Open in der Weltrangliste bereits einen Riesensprung vom 109. auf den 51. Platz.

Zu den Gewinnern des Tages durfte sich auch Wade Ormsby zählen. Dem Australier gelang am neunten Loch ein Eagle und kann sich nun ein Auto im Wert von 36.000 Euro abholen. Das Turnier wird am Samstag (6.30 Uhr) mit der dritten Runde fortgesetzt.